Der ahnungslose Tourist reibt sich verwundert die Augen: Stand da im Reiseführer nicht etwas von schöner Zähringerstadt, von mittelalterlicher Architektur und Gothischer Kathedrale? Alles, was er beim Verlassen des Bahnhofs sieht, sind Metallpfeiler, welche ein baufälliges Plastikdach halten, mitten im Weg ein Kioskhäuschen, ein uneinheitlicher Schilderwald und nebenan ein Parkplatz, auf dem das pure Chaos herrscht.
Könnte ein bisschen grüner sein
Der Freiburger Bahnhofplatz ist keine Augenweide: «Höchstens für Tauben ist er attraktiv», sagt ein Passant. Und die Verkäuferin eines kleinen Blumenladens auf dem Platz meint, «er könnte ein bisschen grüner sein».
Die Stadt Freiburg teilt diese Meinung. Bereits seit der Jahrtausendwende prüfen verschiedene Arbeitsgruppen mögliche Varianten einer Umgestaltung. 2008 schien diese konkret zu werden, ein Baugesuch lag auf um den Platz zu entrümpeln und die Überdachung abzureissen. Passiert ist nichts.
Wir müssen die Bahnhofstrasse miteinbeziehen
«Wir können den Bahnhofplatz nicht auf eigene Faust umgestalten», sagt Jean Bourgknecht. Der Baudirektor der Stadt Freiburg erinnert daran, dass mittelfristig auch eine autofreie Bahnhofstrasse geplant ist. «Das müssen wir in die Überlegungen miteinbeziehen.» Diese Verkehrsmassnahme ist jedoch Teil des Agglomerationsprogramms der Agglo Freiburg, welches vom Bund erst 2013 grünes Licht erhielt.
Für die Stadt hiess das: zurück auf Feld 1. 2014 liess sie eine Studie erstellen, welche aufzeigte, wie sich ein neuer Bahnhofplatz dereinst mit der autofreien Bahnhofstrasse vereinbaren lässt. Und noch diesen Frühling soll das Stadtparlament über einen Projektkredit abstimmen, um eine neue Umgestaltung zu planen - mit Zeithorizont 2017-2018.
(Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 6:32 Uhr / 17:30 Uhr)