Bern Freiburg Wallis - «Die Firma Selve darf nicht vergessen gehen»

Früher rauchten auf dem Selveareal in Thun die Öfen, heute leben dort junge Familien in modernen Wohnhäusern. Ein ehemaliger Mitarbeiter hat die Geschichte aufgearbeitet – und Archivdokumente vor der Vernichtung gerettet.

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  Früher wurde in der Konzepthalle gearbeitet.

  Zytglogge Verlag/ Stadtarchiv

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  Heute gibt es Designermöbel zu kaufen. Auch ein Restaurant wurde eingerichtet.

  SRF

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  Eine Pressmaschine ist erhalten geblieben und steht nun versteckt hinter der Bar.

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  Selve presste auch Münzen, die später in der Münzprägestätte in Bern geprägt wurden.

  Zytglogge Verlag/ Stadtarchiv

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  Die Firma Selve stellte unter anderem auch Stromleitungen für die Gotthardbahn her.

  Zytglogge Verlag/ Stadtarchiv

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  Vor einem einstigen Fabrikgebäude, heute die Konzepthalle, entstand ein Park.

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  Wo früher Fabriken standen, ist nun urbanes Wohnen angesagt.

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John Peter Haller arbeitete 45 Jahre lang für die Firma Selve. Er begann mit einer Mechanikerlehre, später wechselte er ins Büro und war im Personaldienst tätig. Auch sein Vater arbeite bei Selve.

Kurz vor der Pensionierung fiel ihm auf, dass Mitarbeiter tausende Dokumente und Archivmaterial in den Papierkorb schmissen. Die Firma stand damals vor der Schliessung.

Haller rettete diese Dokumente und übergab sie dem Stadtarchivar. Dieser bat ihn, seine Erlebnisse bei Selve aufzuschreiben. Für John Haller eine Selbstverständlichkeit. «Dank Selve konnte ich eine Familie ernähren.» Mindestens in den Geschichtsbüchern soll die einst stolze Firma weiterleben.

1895 wurde mit der Produktion in Thun begonnen. Damals waren erst 16 Mitarbeiter für Selve tätig. Während der Blütezeit der Firma Mitte des 20. Jahrhundert arbeiteten rund 1500 Personen für Selve. Das Unternehmen stellte unter anderem Drähte für die Eisenbahn her, oder auch Brillenscharniere und Münzen.

«Die Geschichte von Selve darf nicht vergessen gehen», sagte Haller im «Regionaljournal Bern Freibugr Wallis» von Radio SRF überzeugt. «Die Thuner Stadtbevölkerung soll auch in hundert Jahren noch wissen, dass da einst ein Metallwerk war.»