Das Treffen mit Jonathan Kazadi findet nicht etwa nach einem Training statt, sondern nach seiner letzten Psychologie-Prüfung: Diesen Sommer schliesst Jonathan Kazadi sein Bachelor-Studium ab. «Die letzen Wochen waren stressig, da sowohl die Uni und auch das Basketball in die wichtige Phase gingen», sagt Kazadi. Aber: «Manchmal bin ich froh, vom Basketball etwas Abstand zu erhalten.»
Am Freitagabend steht aber der Basketballer Kazadi im Mittelpunkt: Als Spielmacher («Point Guard») und Captain seiner Mannschaft ist er ein klarer Leistungsträger. Druck spürt der junge Berner nicht: «Anfang Saison hatte niemand geglaubt, dass wir soweit kommen, wir haben nichts zu verlieren.»
Von Bümpliz nach Freiburg - und ins Ausland?
Jonathan Kazadi ist in Bern-Bümpliz aufgewachsen, als Sohn eines Kongolesen und einer Schweizerin. Mit 15 zog er nach Freiburg, um in der Nachwuchsabteilung von Freiburg Olympic zu spielen.«Ich wollte einfach in ein besseres Team», erinnert er sich. «Das ich mal von Basketball leben kann, hätte ich damals nicht geglaubt.»
Kazadi in Zahlen
Auch, weil Basketball in der Deutschschweiz nur eine Randsportart ist. In Freiburg spielt Kazadi regelmässig vor über 2000 Fans, und geniesst das: «Es macht mich stolz, dass ich mich als Berner in der Schweiz durchsetzen konnte.»
Ob er auch mal im Ausland spielen möchte? «Mittelfristig ist das klar ein Ziel», sagt Jonathan Kazadi. Bei Freiburg hat er zwar einen Vertrag bis zum Ende der Saison 2016/2017, allerdings mit einer Ausstiegsklausel für ein Auslandengagement. Überstützt die Schweiz verlassen würde er aber nicht: «Junge Sportler wagen den Sprung ins Ausland oft zu früh oder überschätzen sich, deshalb bin ich vorsichtig.»