Samstagmorgen beim Berner Lorrainebad: Luft und Aarewasser sind gerade mal fünf Grad warm. Für Adrian Alejandro Wittwer sind das fast ideale Trainingsbedingungen. « Heute ist das Wasser fast ein bisschen zu warm», sagt der 32-jährige Berner aus Bolligen. Zu warm? Nun ja, sein Freizeitvergnügen heisst ja auch Eisschwimmen.
Schon nach 50 Metern sind die Hände wie Eisklötze.
Momentan trainiert er fast täglich in der Aare. Sein Ziel: die Eisschwimm-Weltmeisterschaften im März im russischen Murmansk. Dort muss er im eisigen Wasser einen Kilometer zurücklegen, nur mit Badehose, Badekappe und Schwimmbrille ausgerüstet. Dort erwarte ihn eine Wassertemperatur um den Gefrierpunkt herum, erzählt Adrian Alejandro Wittwer. «Da fühlen sich die Hände schon nach 50 Metern wie Eisklötze an.» Komme dazu, dass auch die Aussentemperatur mit minus 25 Grad deutlich tiefer sei wie hier in Bern.
Nur für kerngesunde Athleten
Adrian Alejandro Wittwer ist schon seit mehreren Jahren Extremschwimmer. Er durchquerte den Thunersee und versuchte 2013 den Bodensee der Länge nach zu durchschwimmen. So habe er viele andere Extremschwimmer kennengelernt und kam so zum Eisschwimmen. Der Sport sei gesund, wenn man selber gesund sei. «Ab Strecken von 500 Metern musst du ein EKG vorweisen.» Der Körper gewöhne sich mit der Zeit an die tiefen Wassertemperaturen. Dazu müsse er natürlich auch seine Schwimmtechnik trainieren und an seiner Ausdauer arbeiten.