Von 1952 bis 1973 entsorgten die Einwohner der Stadt Freiburg ihre Kühlschränke, Föhns oder Autopneus in der offenen Deponie La Pila etwas ausserhalb der Stadt. «Der Stadtmist wurde in die Mulde geworfen», sagt Gemeinderätin Andrea Burgener Woeffray. Laut Bund gehört La Pila zu den sechs grössten Altlasten der Schweiz und muss saniert werden.
Dieser Stoff kann Krebs erzeugen
In den entsorgten Elektrogeräten hat es den giftigen Stoff PCB. Der gelangt ins Wasser und gefährdet Fische und Menschen. «Dieser Stoff kann Krebs erzeugen», erklärt Loïc Constantin, Koordinator der Sanierungsmassnahmen beim Kanton. Fischen war deshalb jahrelang verboten, ist nach einigen Sofortmassnahmen seit zwei Jahren aber wieder möglich.
Der Staatsrat schlägt jetzt mehrere Varianten zur Sanierung vor:
- Variante 1: vollständiger Aushub der Deponie (280 000 m3), Entfernung von 31 t PCB, geschätzte Kosten von 140 bis 250 Millionen Franken;
- Variante 2: vollständiger Aushub der oberen Zone der Deponie (185 000 m3), Entfernung von 25 t PCB, geschätzte Kosten von 110 bis 195 Millionen Franken;
- Variante 3: teilweiser Aushub der oberen Zone der Deponie (66 000 m3), Entfernung von 10 t PCB, geschätzte Kosten von 50 bis 90 Millionen Franken;
- Variante 4: Sicherung der oberen Zone der Deponie und kleinstmöglicher Aushub (26 000 m3), Entfernung von 3 t PCB, geschätzte Kosten von 35 bis 55 Millionen Franken.
Das Bundesamt für Umwelt, das die Oberaufsicht ausübt, ist für Variante zwei. 80 Prozent des PCB würden entfernt. «Es würde kein Gift mehr in die Saane fliessen», sagt Christine Wermeille, Sektionschefin Altlasten beim Bundesamt für Umwelt. Der Freiburger Staatsrat möchte die Variante zwei noch etwas abschwächen und günstiger machen. «Es macht keinen Sinn, Material abzutragen, das der Umwelt nicht schadet», erklärt Raumplanungsdirektor Jean-François Steiert.
Die nächsten Schritte
Noch in diesem Jahr will der Staatsrat das Bauprojekt vorlegen und dann das Baubewilligungsgesuch auflegen. Damit könnte die Sanierung – nach der Ausschreibung und der Genehmigung des Verpflichtungskredits durch den Grossen Rat – im Jahr 2022 beginnen.