Früher war das Sonderschulheim für sogenannt «bildungsunfähige» Kinder – für Kinder, die nicht rechnen und schreiben lernen konnten. Heute sagen die Pädagoginnen und Pädagogen, dass alle Kinder bildungsfähig sind. Halt einfach anders.
Moderne Technologien helfen beim «Sprechen»
Einige Kinder können nicht sprechen. Sie lernen, mit Tablets zu kommunizieren. Aber auch Lesen und Schreiben ist teil des Unterrichtsstoffes. Aktuell geht es um Hexen und Zaubersprüche.
Im Laufe der Jahre wurde das Mätteli ausgebaut. Entstanden ist beispielsweise eine Kriseninterventionsgruppe (KIG), wo Eltern ihre Kinder in akuten Krisen betreuen lassen können. Innerhalb der abgeschlossenen Abteilung der KIG gibt es einen «Time-Out-Raum» – ein Ort zum Austoben, Beruhigen und sich Sammeln. Die Verlegung in diesen Raum gilt als freiheitsbeschränkende Massnahme, aber nicht als Strafe.
«Wir müssen uns immer noch rechtfertigen»
Ein Therapiebad gibt es schon länger. Ein teures Angebot. «Das hat halt seinen Preis. Wir müssen uns auch heute noch für solche Angebote rechtfertigen.»
Die Kinder sollen im Mätteli erfahren, dass auch sie – trotz teilweise schwerer Behinderung – eine Persönlichkeit haben. Und sie sollen diese entwickeln können. Auch wenn das nicht gratis ist.
Trudy Aebischer
Seit 42 Jahren ist sie im sozialen Bereich tätig: «Die grosse Herausforderung sehe ich in der steigenden Komplexität der sozialen Situationen und der Behinderungen. Diese muss man den Leuten vermitteln, um die gestiegenen Kosten rechtfertigen zu können.»