Rund 250'000 Einwohner und die zweitgrösste Stadt der Schweiz – dafür braucht es aber das «Ja» der Agglo-Gemeinden. Ein neues Grossbern hätte mehr Einwohnerinnen und Einwohner, als Genf oder Basel. Die neue Schweizer Stadt hätte Gewicht – nicht nur national, sondern auch international.
Wenn man sieht, dass viele Gemeinden um Bern mit den selben Herausforderungen konfrontiert sind, sei eine engere Zusammenarbeit zu prüfen – bis hin zur Fusion. Das sagt Bänz Müller, SP-Gemeindepräsident von Wohlen.
Müller erwähnt die Raumplanung, die in einem Grossbern besser angepackt werden könnte: «Industrie- oder Bauzonen zu definieren, das geht heute kaum mehr im Alleingang.» Auch bei der Bauverwaltung, dem Strassenunterhalt und der Feuerwehr könne man zusammenspannen.
Ein Alleingang wird immer schwieriger.
Mit einem Zusammenschluss könne man Ressourcen gewinnen, sagt der SP-Gemeinderat. Verlieren könne man Identität, so die Befürchtung vieler Bürgerinnen und Bürger. Bevor aber über eine Fusion gesprochen werde, brauche es eine Auslegeordnung, so Müller, der auch Mitglied im Verein «Bern neu gründen» ist.
Muri bei Bern habe einen Zusammenschluss in einem Grossbern schlicht nicht nötig: «Mit 13'000 Einwohnerinnen und Einwohnern hat Muri eine gesunde Grösse. Wir können uns bewegen, Anliegen der Bevölkerung aufnehmen.» Ein Grossraum Bern hingegen sei schwerfällig.
Grösser ist nicht immer besser.
Dass die Verwaltung der Region in einem Grossbern einfacher wird, glaubt FDP-Politiker Hanke nicht. Es gebe auch Studien, die sagen, dass eine grössere Einheit mehr Verwaltung brauche.
Heute schätze er die gesunde Konkurrenz unter den Gemeinden. «Man misst sich untereinander, vergleicht, optimiert.»