«Wir sind froh über den Verkehr in der Altstadt, er bringt uns Kunden und Geld in die Kasse», sagte Metzger Christian Pauli anlässlich einer Podiumsdiskussion am Dienstagabend.
Und Josef Billes vom Tea-Room Monnier ergänzte, «ich muss schauen, dass Ende Monat das Geld reinkommt. Ich habe Löhne zu bezahlen.» Den beiden Gewerbetreibenden ist eine Volksinitiative ein Dorn im Auge, für welche die Grünliberale Partei momentan Unterschriften sammelt.
Die Initiative will die Murtner Hauptgasse vom Verkehr befreien. «Die 30 Autos, die beim Bäcker ein bis zwei Gipfeli kaufen, lassen ihn seinen Lebensunterhalt nicht bestreiten», ist Raphael Maiga vom Initiativ-Komitee überzeugt.
Verhärtete Fronten
Die Podiumsdiskussion zeigte vor allem eines: dass die Fronten verhärtet sind. Was im Publikum zunehmend für Unmut sorgte: «Ich finde es schade, dass man hier nur schwarz oder weiss sieht», sagte eine junge Frau. Und ein älterer Herr ergänzte, «Wir haben jetzt den ganzen Abend über Probleme der Gewerbler diskutiert. Aber Innovationen oder neue Ideen habe ich keine gehört.»
Unsichere Rechtslage
Noch ist nicht sicher, ob über die Initiative überhaupt abgestimmt werden kann. Der Gemeinderat stellt sich auf den Standpunkt, die Initiative sei ungültig, da die Verkehrspolitik Sache des Kantons sei.
Die Initianten meinen, die Initiative sei sehr wohl gültig, da es um eine Umnutzung des öffentlichen Raumes gehe, wofür die Gemeinde zuständig sei.
Über die Gültigkeit entscheidet der Murtner Generalrat, wobei dieser Entscheid vor Gericht angefochten werden kann.