15 SVP-Mitglieder sitzen im Saal des Restaurants Kreuz in Allmendingen bei Thun. 450 Leute wollen sie an diesem Abend telefonisch erreichen. «Bis jetzt habe ich kaum Glück», sagt Grossratskandidatin Franziska Fuss. «Meistens kommt die Combox.»
Mehr Erfolg hat Parteipräsident Albert Rösti. Er hatte schon einige SVP-Mitglieder am Telefon und machte sie auf die Wahlen vom 25. März aufmerksam. «Die Wahlbeteiligung bei kantonalen Wahlen ist tief», sagt er. «Da ist jede Stimme wichtig.» Die SVP versucht zum ersten Mal, Wahlkampf per Telefon zu betreiben und hat dafür auch Adressen eingekauft. Die SP hat hingegen schon länger Erfahrung mit Telefonaktionen.
Die SP hat schon bei nationalen und kantonalen Wahlen, aber auch bei den Wahlen in der Stadt Bern zum Telefonhörer gegriffen. «Wir gehen davon aus, dass wir jeweils dank Telefonaktionen ein bis eineinhalb Prozentpunkte mehr Wähleranteile verbuchen können», sagt David Stampfli von der SP Kanton Bern.
«Da wir mit Freiwilligen arbeiten, ist der finanzielle Aufwand eher gering – und wir sehen einen direkten Nutzen», so Parteisekretär David Stampfli. Die Partei ruft nur SP-Mitglieder an oder Leute, die der Partei nahestehen und schon etwas bei der SP bestellt haben, oder eine SP-Zeitschrift abonniert haben. «Die Reaktionen sind meistens sehr positiv.»