Einen Gesprächstermin mit Kerstin Kummer zu finden ist in diesen Tagen nicht einfach: Im Wallis läuft die Hochjagd und die oberste Jägerin ist entsprechend mit Jagen beschäftigt. «Meine Familie hatte einen guten Start, wir konnten ein paar Tiere erlegen», bilanziert Kerstin Kummer.
Zum Jagen kam sie durch die Familie. Ein Bruder fing damit an, die beiden anderen Brüder zogen mit, dann auch der Vater und schliesslich machte vor zwei Jahren auch Kerstin, die jüngste der Kummers, das Jagdpatent.
Der Mensch kann mit dem Tod nicht umgehen
«Schweizer Jägerin 2015»
Und vor neun Monaten wurde sie gar zur ersten «Schweizer Jägerin» gewählt. «Ich nehme diese Rolle sehr ernst», sagt Kummer dazu, «die Jagd braucht Öffentlichkeitsarbeit, und genau dies kann ich mit meiner Medienpräsenz bewirken».
Dass die Jagd in der Schweiz kein gutes Image geniesst, kann Kummer verstehen. «Man erschiesst halt ein Tier - und der Mensch kann mit dem Tod nicht recht umgehen.» Auch sie hatte schon ein Tier im Visier, konnte aber nicht abdrücken. «Es passte einfach nicht. Wichtig ist, dass man die Ehrfurcht vor dem Tier nie verliert.»
Es ist ein Duell zwischen Mensch und Tier
Die junge Walliserin ist leidenschaftliche Jägerin. Darüber, dass sie zu Beginn ihrer Wahl vor allem auf Äusserlichkeiten reduziert wurde, kann sie heute nur schmunzeln. «Dieses Jahr ist fast wie eine Lebensschule. Ich habe viel gelernt, auch, mit Menschen umzugehen.»
(Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 17:30 Uhr)