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Was die Stilllegung des Lifts für die Bahn bedeutet
Aus News-Clip vom 08.02.2019.
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Krise im Wintertourismus Wie sich das Stockhorn vom Skitourismus verabschiedete

Es geht auch ohne Skilift und Piste: Im Berner Oberland hat man eine Lösung für schneearme Winter gefunden.

Der ehemalige Gemeindepräsident von Erlenbach im Simmental erinnert sich: «Hier, an diesem Hang, ist jeweils das halbe Dorf Ski gefahren», sagt Ueli von Niederhäusern. Doch der Skilift ist nicht mehr. Vor 14 Jahren haben die Aktionäre beschlossen, ihn stillzulegen. Das Problem: eine dringend nötige Sanierung war zu teuer, der Betrieb defizitär.

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Legende:Vom alten Skilift (links) ist nichts mehr zu sehen.

Auslöser war auch der Klimawandel: Immer wieder fehlte auf dem Stockhorn der Schnee, so dass der Lift kaum mehr betrieben werden konnte. Die Skipiste lag auf gerade mal 1600 bis 2000 Meter – auf einer unvorteilhaften Höhe. Und auch die Schneeprognosen für die nächsten Jahre und Jahrzehnte sehen nicht gut aus.

Legende:
Dauer des Winters Auf 1500 Meter Höhe liegt im Berner Oberland an immer weniger Tagen im Jahr Schnee. SLF/SRF

Betroffen von der Schliessung waren insbesondere die Einheimischen. «Wir haben im Winter einen Treffpunkt verloren», sagt Ueli von Niederhäuser.

Lösungen mussten her

Auch wenn der Skilift fehlt: Die Leute kommen trotzdem aufs Stockhorn. Und zwar mit der Seilbahn, welche früher auch den Skilift betrieb. Die Bahn auf den Berg ist der Motor für den Tourismus in der Region. Die Verantwortlichen mussten deshalb Lösungen finden und sich überlegen, wie sie die Leute – ohne Skilift – in die Höhe locken wollen.

Das Stockhorn – ein Vorbild für andere?

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Therese Lehmann forscht an der Universität Bern zu Tourismusthemen. Sie begrüsst den Weg, den die Stockhornbahn eingeschlagen hat: «Es funktioniert, weil die Bahn stark auf den Sommertourismus setzt, im Winter aber dennoch attraktive Angebote hat.»

Die Abkehr vom Ski- und Wintertourismus sei nicht einfach. Jede Bahn müsse sich in einer Nische neu positionieren. Das Stockhorn preist sich auch als «barrierefreien» Ausflugsberg an; kleine Wanderungen sind mit Rollstuhl gut zu bewältigen. «Damit haben die Tourismusleute eine Nische gefunden, wo eine gewisse Nachfrage da ist», sagt die Forscherin.

«Wir setzten auf Eventgastronomie, Schneeschuhwandern und Eisfischen», sagt der Geschäftsführer Stefan Schmid. Die Bahn hat es seit der Schliessung des Skilifts geschafft, einen Ganzjahresbetrieb aufrecht zu erhalten – und schwarze Zahlen zu schreiben. Davon können andere Bahnen nur träumen. Geholfen hat sicher auch, dass die Region nie ein grosses Skigebiet war, die Bahn damit nicht allein abhängig von Wintertourismus.

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