Der ehemalige Gemeindepräsident von Erlenbach im Simmental erinnert sich: «Hier, an diesem Hang, ist jeweils das halbe Dorf Ski gefahren», sagt Ueli von Niederhäusern. Doch der Skilift ist nicht mehr. Vor 14 Jahren haben die Aktionäre beschlossen, ihn stillzulegen. Das Problem: eine dringend nötige Sanierung war zu teuer, der Betrieb defizitär.
Auslöser war auch der Klimawandel: Immer wieder fehlte auf dem Stockhorn der Schnee, so dass der Lift kaum mehr betrieben werden konnte. Die Skipiste lag auf gerade mal 1600 bis 2000 Meter – auf einer unvorteilhaften Höhe. Und auch die Schneeprognosen für die nächsten Jahre und Jahrzehnte sehen nicht gut aus.
Betroffen von der Schliessung waren insbesondere die Einheimischen. «Wir haben im Winter einen Treffpunkt verloren», sagt Ueli von Niederhäuser.
Lösungen mussten her
Auch wenn der Skilift fehlt: Die Leute kommen trotzdem aufs Stockhorn. Und zwar mit der Seilbahn, welche früher auch den Skilift betrieb. Die Bahn auf den Berg ist der Motor für den Tourismus in der Region. Die Verantwortlichen mussten deshalb Lösungen finden und sich überlegen, wie sie die Leute – ohne Skilift – in die Höhe locken wollen.
«Wir setzten auf Eventgastronomie, Schneeschuhwandern und Eisfischen», sagt der Geschäftsführer Stefan Schmid. Die Bahn hat es seit der Schliessung des Skilifts geschafft, einen Ganzjahresbetrieb aufrecht zu erhalten – und schwarze Zahlen zu schreiben. Davon können andere Bahnen nur träumen. Geholfen hat sicher auch, dass die Region nie ein grosses Skigebiet war, die Bahn damit nicht allein abhängig von Wintertourismus.