Wahlen im Wallis - Mitte-links verdrängt Freysinger auf Rang 6
Noch ist nicht klar, wie die künftige Walliser Regierung aussehen wird. Die Kandidaten der CVP/CSP haben beim Wahlvolk am meisten gepunktet, gefolgt von denen der SP. SVP-Staatsrat Oskar Freysinger muss um seine Wiederwahl kämpfen.
Wer dann wieder antritt, ist spätestens am Dienstag um 17 Uhr klar.
«So schlimm hätte ich es nicht erwartet», sagte SVP-Staatsrat Oskar Freysinger am Sonntagnachmittag, als er im Zwischenresultat auf Rang 5 war. Es kam noch schlimmer: Der amtierende Staatsrat erreichte nur Rang 6.
Angesprochen auf eine Aussage der SPO-Parteipräsidentin Doris Schmidhalter-Näfen, Freysinger sei abgewählt, kontert dieser, er werde wieder antreten.
Unkraut ist vielleicht solider, als Frau Näfen denkt.
Im zweiten Wahlgang werde man sehen, ob ihn das Oberwallis wirklich nicht mehr wolle. «Ich werde kämpfen», sagt Freysinger.
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Video
Freude bei CVP/CSP-Kandidaten im Wallis
Aus News-Clip vom 05.03.2017.
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 17 Sekunden.
CVP im Hoch
CVP-Kandidat Christophe Darbellay zeigte sich äusserst zufrieden. «Wir konnten weit über unsere Parteianhänger hinaus mobilisieren.» Er sei erleichtert, dass der Abstand zu Freysinger und Voide so deutlich ist.
CVP-Mann Nicolas Voide trat mit Oskar Freysinger (SVP) auf der Liste «Rechtsbürgerliches Bündnis» an und sorgte so in seiner eigenen Partei für Misstöne. «Die Leute goutierten nicht, dass Voide die CVP spalten wollte», sagt Darbellay, der fast doppelt so viele Stimmen erhielt wie Voide.
Wie weiter mit dem SP-Duell?
SP-Staatsrätin Esther Waeber-Kalbermatten und Stéphane Rossini von der Unterwalliser SP liegen nach dem ersten Wahlgang auf den Plätzen vier und fünf. Bisher war davon ausgegangen worden, dass die SP nur einen Sitz im Staatsrat holen könne, weshalb die beiden als parteiinterne Konkurrenten galten.
Ich fände es gut, wenn beide nochmals antreten würden.
«Ich freue mich, dass die Linken so gut abgeschnitten haben», sagt die bisherige SP-Staatsrätin Esther Waeber-Kalbermatten. Noch offen ist, ob sie und Stéphane Rossini für den zweiten Wahlgang vom 19. März antreten werden. Esther Waeber-Kalbermatten wollte sich am Sonntagabend nicht konkret dazu äussern.
«Ich fände es gut, wenn beide nochmals antreten würden», sagt dafür Doris Schmidhalter-Näfen. Die Präsidentin der SP Oberwallis verweist jedoch auf Gespräche, die in den nächsten Stunden stattfinden werden.
Audio
Staatsrat - der 1. Wahlgang (6.3.2017)
01:57 min
abspielen. Laufzeit 1 Minute 57 Sekunden.
Einschätzung von Wallis-Korrespondentin Silvia Graber
Seine Wahltaktik ging nicht auf. SVP Staatsrat Oskar Freysinger erhoffte sich mit seiner Strategie, den CVP-Mann Nicolas Voide ins SVP-Boot zu holen, einen Coup zu landen. Doch jetzt steht er als der grosse Verlierer da. Christophe Darbellay von der CVP holte rund 21‘000 Stimmen mehr als Oskar Freysinger. Dieser erhielt von den Walliser Wählerinnen und Wählern damit die Quittung für seine provokativen Auftritte und personellen Fehlentscheide. Die Affären «Cleusix» und «San Giorgio» haben dem SVP-Staatsrat mehr geschadet, als er es erwartet hat.
Grosse Wahlsiegerin bei den Staatsratswahlen ist die CVP. Christophe Darbellay, Jacques Melly und Roberto Schmidt landen an der Spitze der 13 Kandidierenden. Auf Rang 4 schaffte es SP-Staatsrätin Esther Waeber-Kalbermatten, direkt hinter ihr klassierte sich Stéphane Rossini von der SP Unterwallis. Dass Oskar Freysinger noch hinter ihm liegt, ist eine Überraschung.
Rossini von der SP Unterwallis hat angekündigt, dass er für den zweiten Wahlgang kandidieren will. Dies könnte für die Oberwalliser Esther Waeber-Kalbermatten im zweiten Wahlgang zu einer Zitterpartie führen. Oskar Freysinger hat angekündigt, dass er seinen Staatsratssitz im zweiten Wahlgang unbedingt verteidigen will.
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