Mehr als 300 Jahre lang wurde das Zähringerstädtchen Murten von Bern und Freiburg gemeinsam verwaltet, bis Napoleon Murten 1803 gegen seinen Willen dem Kanton Freiburg zuteilte. Dies hat bis heute Spuren hinterlassen.
Murten habe in den Zeiten der doppelten Herrschaft gelernt, selbständig zu funktionieren, sagt Tourismusleiter Stephane Moret. «Heute ist es wie ein eigenständiges Ökosystem.»
Murten ist ein eigenständiges Ökosystem.
Charakteristisch für Murten seien die Grenzen: In Murten prallen zwei Sprachen, zwei Konfessionen und historisch gesehen auch zwei Kantone aufeinander. «Aber diese Grenzen haben uns gelehrt, unseren eigenen Weg zu finden.»
Daniel Lehmann, Oberamtmann des Seebezirks, nennt die Beziehung zum Kanton Freiburg eine pragmatische: «Der Murtner hat kein Herzblut für Freiburg, aber hat gelernt, dass er mit Freiburg zusammenarbeiten muss, um etwas zu erreichen.»
Ivan Mariano, der als Museumsleiter quasi das historische Gedächtnis Murtens verwaltet, sagt, dass der Murtner weder Berner noch Freiburg sei: «Der Murtner sagt gegen aussen, er sei Murtner».
Der Murtner sagt gegen aussen, er sei Murtner.
In einem Bereich sei Murten seiner politischen Heimat, dem Kanton Freiburg, aber voraus: In der Zweisprachigkeit. «Bei Sitzungen zum Beispiel spricht einfach jeder in seiner Muttersprache», sagt Ivan Mariano. «Diese Zweisprachigkeit, um die sich der Kanton Freiburg so bemüht, ist in Murten ganz natürlich.»
(Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 6:32 / 17:30 Uhr)