Langenthal und Jazz? Sehr wohl, meint Laura Schuler. Es gebe in der Stadt und der Region viele Musikerinnen und Musiker, die sich neuen Strömungen im Jazz verschrieben haben.
Sie stammt auch aus diesem Langenthaler Humus. Die 31-jährige Geigerin zog von der Oberaargauer Stadt in die Welt hinaus. Nun kehrt sie zurück, um in Langenthal ein Festival mitzuorganisieren, das Jazz, Avantgarde und Improvisation auf die Bühne bringt. Zusammen mit ihrem Bruder, dem Pianisten Luzius Schuler, und mit dem Trompetisten Nicola Habegger hat sie das Programm für die vier Konzertabende zusammengestellt.
Dass es mit den Langenthaler Jazz-Tagen bereits ein Festival gibt, stört Laura Schuler nicht: «Wir grenzen uns stilistisch ab und richten uns an ein anderes Publikum.» Während die Jazz-Tage eher ältere Leute ansprächen und traditionellen Jazz bieten, richteten sie sich an ein jüngeres, offenes Publikum.
Dafür spreche auch der Raum, wo das Festival stattfinde, sagt Mitveranstalterin Karin Habegger. Die «Färbi» in Langenthal auf dem alten Ruckstuhl-Areal sei wie ein offenes Wohnzimmer, das gut zu dieser Musik passe.
Viel Zuspruch – aber nicht nur
Aber gibt es für neuen Jazz auch ein Publikum in Langenthal? «Ich glaube schon», sagt Laura Schuler. «Einige meinten zwar, so ein Anlass werde sicher keine Leute ansprechen.» Aber es habe auch Zuspruch gegeben: «Wir hatten zum Beispiel keine Mühe, Unterstützungsgelder aufzutreiben. Das zeigt doch, dass ein solches Festival willkommen ist.»