Der Name Oli Kehrli erinnert unweigerlich an Godi Kehrli, den Helden eines Chanson-Klassikers von Werner Jundt und den «Berner Trouvères» aus dem Jahr 1975. Muss jemand mit diesem Namen nicht automatisch Liedermacher werden? Tatsächlich habe dieses Lied eine wichtige Rolle in seiner Jugend gespielt, erzählt der 39-jährige Oli Kehrli. «Bei uns zu Hause wurden Chansons hoch und runter gespielt». Mit acht Jahren habe er dann angefangen, Gitarre zu spielen.
Bei uns zu Hause wurden Chansons hoch und runter gespielt.
Nach Auftritten mit Schülerbands und einer Ausbildung zum Lehrer begann Oli Kehrli vor rund 15 Jahren, sich ernsthaft mit Chansons auseinanderzusetzen. Musikalisch versuche er das Genre auszureizen und Neues auszuprobieren. So habe er beispielsweise schon bei seinem ersten Album einen Kontrabassisten an seiner Seite gehabt.
Auf dem neuen Album ergänze er die Lieder auch mit klassischen Elementen, die man etwa aus dem französischen Chanson der 1970er-Jahre kenne. Speziell habe seine Partnerin Gwendolyn Masin ihre ganz persönliche Handschrift auf der neuen CD hinterlassen.
Gwendolyn Masin hat mit ihrer Geige ihre persönliche musikalische Handschrift auf dem neuen Album hinterlassen.
Ein Lied auf der neuen CD hat Oli Kehrli zusammen mit YB-Stürmer Guillaume Hoarau aufgenommen. Das habe sich an einer YB-Feier so ergeben. Entstanden ist eine berndeutsch-französische Version von «Les Passantes» von Georges Brassens.
«Das neue Album ‹Zukunftsnostalgie› nimmt den Zuhörer mit vom Ursprung des Berner Chansons in die Zukunft», sagt Oli Kehrli. Zwar könne man das Chanson strukturell nicht komplett neu erfinden. Inhaltlich singe er jedoch über das Geschehen von Heute - im Grossen sowie im Kleinen - aus seiner ganz persönlichen Perspektive.