Das Stimmvolk hat sowohl die Tram-Initiative als auch den Gegenvorschlag des Gemeinderats gutgeheissen. Die Initiative ist mit 53,3 Prozent angenommen, der Gegenvorschlag mit 55,6 Prozent. In der Stichfrage obsiegte der Gegenvorschlag. Die Stimmbeteiligung liegt bei 45,4 Prozent. «Vielen Dank für das Vertrauen - nun geht die Arbeit los», twitterte Iten.
«Die Leute haben gemerkt, dass es um mehr geht als nur ums Tram», erklärt Gemeindepräsident Thomas Iten gegenüber Radio SRF. Tatsächlich muss Ostermundigen demnächst die Bernstrasse sanieren und Werkleitungen ersetzen. Diese Arbeiten stehen sowieso an – ob mit oder ohne Tram.
Iten kann noch nicht sagen, wann mit dem Trambau begonnen wird. «Es sind noch verschiedene politische Entscheide nötig.» Unter anderem muss auch die Stadt Bern entscheiden, ob ein Tram gebaut werden soll. «Noch braucht es Geduld», sagt Gemeindepräsident Thomas Iten.
Über den Entscheid aus Ostermundigen zeigte sich auch Bernmobil-Chef René Schmid erfreut.
Die Initiative verlangte, eine abgespeckte Version des gescheiterten Projekts «Tram Region Bern» zu realisieren. Der Gegenvorschlag verfolgt dasselbe Ziel und geht ebenfalls von einem Rahmenkredit für Ostermundigen von 28 Millionen Franken aus, vergrössert aber den Spielraum bei der genauen Planung der Tramlinie.
Das «Tram Region Bern» hätte Köniz, Bern und Ostermundigen verbinden sollen. Die Vorlage scheiterte im September 2014 an der Urne: Beide Agglomerationsgemeinden verwarfen seinerzeit das Projekt, so dass das klare Ja der Stadtberner zu Makulatur verkam. Laut einer Abstimmungsanalyse scheiterte die Vorlage in Ostermundigen an den hohen Kosten für die Schliessung des Rüti-Quartiers. Vorgesehen war ein Kehrtunnel. Das hielten viele Stimmberechtigte für eine zu teure Lösung.
Der nun angenommene Gegenvorschlag schliesst einen Tramtunnel - anders als die Initiative - explizit aus. Wo die Wendeschlaufe zu stehen kommen soll, ist noch offen.