Die neue Schäferhütte auf der «Guggialp» im Lötschental besteht aus zwei Modulen: Einem Wohnmodul und einem Lagermodul. Die beiden Teile sind sechs Quadratmeter gross und wiegen weniger als 900 Kilogramm. Sie bestehen unter anderem aus Holz, Kautschuk und Schafwolle.
Durch die leichte Bauweise kann die Hütte nach Bedarf mit dem Helikopter versetzt werden. Im Inneren gibt es unter anderem Platz für ein Stockbett, einen Tisch, einen Herd und einen beheizbaren Trockenschrank. Das reiche völlig aus, um die Bedürfnisse zu erfüllen, sagt der Projektleiter Cornel Werder.
Die Anforderungen sind nicht gross: Es muss trocken und warm sein, man muss darin schlafen und kochen können.
Die Hütte auf der Guggialp ist der Prototyp der Schäferhütte, die im letzten Jahr von der Berner Fachhochschule Architektur, Holz und Bau entwickelt worden ist.
Die Studenten arbeiteten im Auftrag einer Projektgruppe: In der Trägerschaft sitzen Umweltverbände, der Schweizerische Schafzuchtverband und die landwirtschaftliche Beratungsstelle Agridea.
Gute Hütten fehlen vielerorts
Ein Grossteil der 200'000 Schafe, die auf Schweizer Alpen gesömmert werden, werden ständig behirtet. Besonders seit der Rückkehr der Grossraubtiere müssen viele Schafherden rund um die Uhr überwacht werden.
Für die Hirten stellt das eine Herausforderung dar. Nicht zuletzt deshalb, weil ansprechende Schäferhütten fehlen. Dabei sei eine gute Unterkunft sehr wichtig, um überhaupt noch einen erfahrenen Hirten engagieren zu können, sagt einer der Alpverantwortlichen der «Guggialp», Dani Ritler.
Für einen guten Hirten braucht es eine gute Unterkunft.
Die Schafhirten hausen vielerorts in Baustellencontainern oder alten Wohnwagen. Oder sie müssen - wie früher auf der Alp im Lötschental - lange Wege zurücklegen.
Die Projektverantwortlichen gehen deshalb davon aus, dass weitere Alpgenossenschaften an der mobilen Schäferhütte interessiert sind.