Geplant ist, dass Anästhesiefachleute nachts und am Wochenende nur noch auf Pikett und innert 35 Minuten vor Ort sein müssen. Die Sensler Ärztinnen und Ärzte sagen, damit sei die Sicherheit der Patienten in Deutschfreiburg nicht mehr gewährleistet, vor allem bei Notfällen. Aber auch Patientinnen und Patienten auf den Abteilungen seien gefährdet. «Selbst nach einer banalen Operation kann es Probleme geben», sagt Manfred Piller, Präsident der Sensler Ärzte. Hilfe müsse rasch erfolgen.
Der Ärzteverband und die Task Force Spital Tafers fordern deshalb die Leitung des Spitalnetzes HFR auf, die Änderung im Anästhesiebereich zu stoppen. Sie verlangen eine Mediation und neue Gespräche. Es brauche eine gute Akutversorgung für Deutschfreiburg.
«Das ist eine spezielle Ansicht»
Kein Verständnis für den Protest aus Tafers hat Rolf Wymann. Er ist Leiter der Operationszentren am Spitalnetz HFR (zu dem auch das Spital Tafers gehört) und Mitglied der ärztlichen Direktion. Nachts und am Wochenende keine Anästhesie im Haus – das funktioniere in vielen anderen Spitälern der Schweiz, zum Beispiel im freiburgischen Riaz. «Wir haben von dort keine einzige Beschwerde bekommen.» Auch Langnau im Emmental nennt Wymann als Beispiel, wo das Modell gut funktioniere.
Eine hundertprozentige Sicherheit gibt es nie.
Wie denn ist die Sicherheit der Patientinnen und Patienten im Spital Tafers gewährleistet? «Es hat auch nachts Ärztinnen und Pflegepersonal im Haus, dazu sind Leute auf Pikett.» Eine hundertprozentige Sicherheit gebe es nie, aber Tafers sei als Spital für leichtere Fälle vorgesehen. «Komplexere Fälle gehören nach Freiburg.» Und wenn es unerwartet Komplikationen gebe, müssten die Leute in ein Zentrumsspital verlegt werden, nach Freiburg oder Bern.