Zum Inhalt springen
Audio
Die Reaktionen auf Schneggs Idee bleiben nicht aus
Aus Regionaljournal Bern Freiburg Wallis vom 13.02.2020. Bild: Keystone
abspielen. Laufzeit 5 Minuten 21 Sekunden.

Steigende Krankenkassenprämien Berner Gesundheitsdirektor Schnegg überrascht Freund und Feind

Immer mehr Menschen können ihre Prämien nicht mehr bezahlen. Pierre Alain Schnegg bringt jetzt eine neue Idee ein.

Für Pierre Alain Schnegg (SVP) ist wichtig, dass das Gesundheitssystem vereinfacht wird. Dieses sei zu kompliziert und intransparent, so Schnegg. Daher schlug er in der Tageszeitung «Der Bund» vor, dass die Kantone keine Spitalkosten mehr bezahlen sollen. Alles soll über die Krankenkassen abgerechnet werden.

Weil dadurch die Prämien massiv steigen würden, sollen die Kantone im Gegenzug die Prämienverbilligungen erhöhen. Das würde vor allem jene treffen, die ein hohes steuerbares Einkommen haben – diese müssten deutlich höhere Krankenkassenprämien bezahlen, weil sie nicht von Verbilligungen profitieren würden.

Audio
Unbezahlte Krankenkassenprämien - eine Belastung für die Kantone
aus Rendez-vous vom 07.02.2020. Bild: Keystone
abspielen. Laufzeit 3 Minuten 3 Sekunden.

Laut Regierungsrat Schnegg müsste rund ein Drittel der Kantonsbevölkerung mehr zahlen. Zum obersten Drittel gehört man im Kanton Bern etwa ab einem steuerbaren Einkommen von gegen 60'000 Franken pro Jahr.

Ein linker Vorschlag eines Bürgerlichen

Mehr Prämienverbilligungen – eigentlich ein linker Vorschlag. Dass er von einem Bürgerlichen kommt, erstaunt Viele.

Im linken Lager kommt Schneggs Idee gut an. SP-Grossrätin Elisabeth Striffeler: «Es freut mich, dass der bernische Gesundheitsdirektor erkannt hat, dass Familien und Menschen mit tiefen Einkommen höhere Prämienverbilligungen brauchen.»

Viele halten nicht viel davon

FDP-Grossrat und Gesundheitspolitiker Hans-Peter Kohler kann bei solchen Vorschlägen nur den Kopf schütteln. Dadurch würden die Gesundheitskosten lediglich umgelagert, zu jener Bevölkerungsschicht, die bereits heute im Kanton Bern durch hohe Steuerabgaben übermässig strapaziert sei. «Das Grundproblem der hohen Gesundheitskosten ist mit dieser Idee nicht gelöst.»

Auch die Krankenkassenverbände halten nicht viel von Schneggs Idee. Bei Santésuisse heisst es, durch einen solchen Systemwechsel würde vor allem der Mittelstand zusätzlich belastet.

Video
Aus dem Archiv: Krankenkassenprämien 2020 steigen nur minim an
Aus Tagesschau vom 24.09.2019.
abspielen. Laufzeit 3 Minuten 37 Sekunden.

Jederzeit top informiert!
Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.
Schliessen

Jederzeit top informiert!

Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Mehr

Push-Benachrichtigungen sind kurze Hinweise auf Ihrem Bildschirm mit den wichtigsten Nachrichten - unabhängig davon, ob srf.ch gerade geöffnet ist oder nicht. Klicken Sie auf einen der Hinweise, so gelangen Sie zum entsprechenden Artikel. Sie können diese Mitteilungen jederzeit wieder deaktivieren. Weniger

Sie haben diesen Hinweis zur Aktivierung von Browser-Push-Mitteilungen bereits mehrfach ausgeblendet. Wollen Sie diesen Hinweis permanent ausblenden oder in einigen Wochen nochmals daran erinnert werden?

Meistgelesene Artikel