Noch nie sei die Berner Tanzszene so lebendig gewesen, sagt Vera Stierli. Sie ist selbst Tänzerin und Choreographin und engagiert sich im Verein der Berner Tanzschaffenden Beta. Doch diese lebendige Szene habe zu wenig Platz: «Bern hat kein Haus, wo die freien Künstler proben, trainieren und auftreten können.»
Das Angebot der Dampfzentrale reicht nicht.
Da helfe es auch nicht, dass das Kulturhaus Dampfzentrale sich schwerpunktmässig der Sparte Tanz widmet: «Dort findet lokales neben internationalem Tanzschaffen statt. Das ist gut, aber für die lokalen Künstler hat es zu wenig Auftrittsmöglichkeiten», so Stierli.
Vielmehr brauche es ein Haus mit spezifischem Angebot: Stierli spricht von einer Anlaufstelle, wo die Künstler Unterstützung erhalten. Sie spricht auch von Möglichkeiten zum Austausch zwischen jungen und erfahrenen Tanzschaffenden und von Proberäumen.
Stadt könne wenig ausrichten
Die Stadt Bern sieht allerdings keine Möglichkeiten, zum Beispiel auf die Dampfzentrale einzuwirken. «Über den Leistungsauftrag mit der Dampfzentrale können wir wenig Einfluss nehmen. Die Leitung hat da Programmfreiheit», argumentiert Peter Schranz von der Abteilung Kulturelles der Stadt Bern. Und ein weiteres Haus für den Tanz sei wohl nicht realistisch: «Solche Anliegen gibt es auch in der Literatur und in der Musik».
Die Berner Tanzschaffenden verleihen ihrer Forderung indes mit einem Festival Nachdruck. Das «Beta Stage Festival» zeigt Tanzvorführungen an unüblichen Orten. Zum Beispiel in Bars, Restaurants oder in Provisorien.