Seit zehn Jahren ist Christoph Neuhaus Berner Regierungsrat. Den Vorwurf, er habe in seiner Direktion wenig zu tun, pariert er auf dem Prüfstand mit Humor.
Christoph Neuhaus ist kein Parteisoldat und weicht auch mal von der SVP-Parteilinie ab. So stellte er sich zum Beispiel bei der Durchsetzungsinitiative gegen seine Partei. Er will auch nicht, dass jede Gemeinde auf dem Land neues Bauland einzonen und wachsen kann.
Die Kritiker von Christoph Neuhaus führen ins Feld, er agiere nach dem Prinzip «laisser-faire». Er wird ab und an auch als «grauer Verwalter» bezeichnet, als einer, der die Fleissarbeit nicht suche.
Trotzdem muss sich der Belper kaum Sorgen machen um seine Wiederwahl: Durch den bürgerlichen Zusammenschluss von SVP, FDP und BDP ist Neuhaus so gut wie gewählt. Hinzu kommt, dass Links-Grün den garantierten Jura-Sitz von Pierre Alain Schnegg (SVP) angreift, und nicht einen Sitz aus dem deutschsprachigen Kantonsteil.
Der 51-Jährige lebt mit seiner Familie in Belp in einem alten Bauernhaus. Er hat Betriebswirtschaft, Volkswirtschaft und Politologie studiert. 2005 bis 2008 war Christoph Neuhaus Gemeinderat in Belp. Er arbeitete als Journalist für diverse Tageszeitungen, war Expo-Beauftragter des Kantons Bern und vor seiner Wahl in die Berner Kantonsregierung 2008 Kommunikationschef des Bundes für die Fussball-Europameisterschaften «Euro08».