«Wir wollen von der Mitte her mitbestimmen», sagt Hans Kipfer auf dem Prüfstand, befragt von SRF-Redaktor Matthias Baumer.
Es ist ein pragmatisches Bündnis – der gemeinsame Wahlkampf von EVP und GLP. Die beiden Mitteparteien haben sich zusammengetan, um zwischen den beiden Polen Rechts-Bürgerlich und Links-Grün nicht aufgerieben zu werden.
Deshalb bestreiten Hans Kipfer (EVP) und Michael Köpfli (GLP) den Regierungswahlkampf gemeinsam. Auch wenn sie politisch das Heu nicht immer auf der gleichen Bühne haben und für unterschiedliche Grundwerte stehen.
Das zeigte sich zum Beispiel in der Septembersession des bernischen Grossen Rats. Während Michael Köpfli und die GLP eine konsequente Trennung von Kirche und Staat forderten, ging das der EVP zu weit. Die EVP verlangte vielmehr, dass der Staat auch die zahlreichen Freikirchen anerkennt, ihnen Zugang zu Spital-, Gefängnis- und Militärseelsorge gewährt.
Gegensätzliche Positionen nehmen EVP und GLP zum Beispiel auch bei Familienfragen ein. Während die EVP die Ehe zwischen Mann und Frau als den «Kern der Familie» betrachtet, will die GLP die Ehe für alle öffnen.
«Wir sagen klar, für welche Werte wir stehen», sagt EVP-Regierungskandidat Hans Kipfer, «da muss unser Wahlkampf kein Widerspruch sein. Viel mehr zeigt die Verbindung, dass wir statt gegeneinander auch miteinander arbeiten können.»