Manuela Lehner-Mutter ist eine der bekanntesten Jodlerinnen im Wallis. Die 35-jährige Musikpädagogin aus Naters ist allerdings eine Spätzünderin: Sie hat das Jodeln erst mit 15 Jahren entdeckt.
An einem Fest in ihrem Heimatdorf kam sie erstmals in Kontakt mit der Volksmusik und konnte zuerst gar nichts damit anfangen.
Als Teenager kugelte ich mich vor lachen, als ich diese Frauen in den komischen Trachten sah.
Wenig später stellte sich dann allerdings bei einem Schnupperkurs heraus, dass sie grosses Talent hat. Daraufhin wurde sie konsequent gefördert. Heute dirigiert sie drei Jodlerchöre im Oberwallis und tritt selber in verschiedenen Kleinformationen oder als Solojodlerin auf. Am Eidgenössischen Jodlerfest in Brig war sie auch als Jurorin tätig.
Zwischen bewahren und modernisieren
Als Komponistin von Jodelliedern versucht sie sich an modernen Stücken: Im Rahmen des Jodlerfests sang einer ihrer Chöre ein Lied, das mit modernem Beat unterlegt ist. Die Reaktionen seien positiv gewesen, sagt die 35-jährige Jodlerin. Der Mix zwischen Tradition und Moderne sei oft schwer zu finden.
Wir müssen uns weiterentwickeln, sollten aber auch unbedingt an den Traditionen festhalten.
Impressionen aus Brig
Die Oberwalliserin wünscht sich mehr Anerkennung für die Jodlerinnen und Jodler. Die würden immer noch oft belächelt, obwohl sie inzwischen sehr anspruchsvolle Musik singen würden und ihre Auftritte ernst nehmen. Das zeige sich auch an der Bewertung: Die meisten Walliser Jodelclubs haben für ihre Vorträge am Eidgenössischen in Brig-Glis die Bestnote 1 erhalten.
(Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 17:30 Uhr)