Wie die Jungfrau zum Kind kam Manfred Ferrari vor 10 Jahren zur Postremis. Nachdem der damalige Mieter ausgezogen war, stand das historische Gebäude plötzlich leer. Die Stadt klopfte bei Ferrari an. Ich könne die Remise mieten, aber ich müsse mich sofort entscheiden, hiess es damals von der Stadt. Ich war völlig überrumpelt, habe dann aber beschlossen, dass ich diese Chance packen will.
«Das Wunder von Chur»
Anfänglich noch ohne Businessplan haben Ferrari und andere Kulturschaffende den Betrieb in der Postremise aufgebaut. Heute hat das Kulturhaus einen festen Platz in Chur. «Wir haben umgebaut, wir sind gewachsen und können Theater und Konzerte für jeweils 120 Gäste anbieten». Pro Jahr besuchen rund 4000 Gäste die Vorstellungen in der Postremise. Dass all dies in Zeiten der Sparwut gelungen sei, bezeichnet Ferrari als «Das Wunder von Chur».
Wie bei vielen anderen Kulturinstitution in Graubünden wünscht man sich auch bei der Postremise mehr öffentliche Gelder. Ferrari fordert wiederkehrende Zahlungen von Stadt und Kanton, um den Betrieb der Postremise zu führen. «Wir haben 10 Jahre ehrenamtlich gearbeitet, dies geht bei der heutigen Grösse und Professionalität des Theater einfach nicht mehr», sagt Ferrari gegenüber dem «Regionaljournal» auf Radio SRF 1.