In Kürze:
- Am Freitag stimmen Hinterrhein, Nufenen und Splügen an den Gemeindeversammlungen über eine Fusion ab.
- In der neuen Gemeinde Rheinwald würden rund 600 Personen leben.
- Die Regierung hat angekündigt, die Fusion mit 3,35 Millionen Franken zu unterstützen.
Wer mit dem Auto in Richtung Süden fährt, braucht weniger als eine Viertelstunde durch das Rheinwald. Nur fünf Dörfer gibt es im Tal: Sufers, Splügen, Medels im Rheinwald, Nufenen und Hinterrhein (oben im Bild). Vor zehn Jahren diskutierte das Tal zum ersten Mal über eine Talfusion, nach Abklärungen verschwand das Projekt aber wieder in der Schublade.
Umstrittenes Projekt, weil nicht alle mitmachen
Im Juni 2016 scheiterte eine erste Abstimmung. Von den vier Gemeinden lehnte Sufers die Fusion deutlich ab. Ein Grund waren die Finanzen. Die Wasserkraftgemeinde Sufers steht dank des Stausees und der damit verbundenen Wasserzinsen finanziell gut da und hat aktuell einen Steuerfuss von 75 Prozent – was für Graubünden sehr tief ist.
Am kommenden Freitag stimmen deshalb nur Hinterrhein, Nufenen und Splügen über eine Fusion ab. Für die Befürworter kann das Tal nur gewinnen: So werde es einfacher, die verschiedenen Gemeindeämter zu besetzen und professioneller zu arbeiten - dank nur einer statt drei Gemeindeverwaltungen.
Für die Gegner macht das Projekt keinen Sinn: Wenn Sufers nicht dabei sei, müsse trotzdem wieder vieles im Tal abgesprochen werden.
SRF1, Regionaljournal Graubünden, 17:30 Uhr; habs