Es brodelt bei den Bauern in der Region Obersaxen im Kanton Graubünden. Die Mutterkühe in der Region seien unruhig, panisch – auch gegenüber Menschen, sagen die Bauern. Schuld daran könnte der Wolf sein. Fachleute halten das grundsätzlich für möglich, bewiesen sei aber nichts.
Und darum sucht jetzt eine Projektgruppe vom Bundesamt für Umwelt nach Beweisen. Die Kühe sollen mit einem GPS-Sender ausgestattet werden. «Anhand dieser Daten können wir dann ungewöhnliche Reaktionen der Herde feststellen», sagt Heinz Feldmann, Leiter der Projektgruppe.
Es braucht jetzt eine massive Regulierung.
Bauer Gionin Caduff hält das für «Gugus». Wenn er am Morgen in den Stall gehe, merke er ganz genau, ob die Kühe von einem Wolf gestört worden seien oder nicht. Für ihn gibt es jetzt nur eine wirksame Massnahme: den Abschuss. Denn panische Mutterkühe könnten seiner Ansicht nach auch aggressiv auf Wanderer reagieren.
Wanderer könnten von Kühen angegriffen werden
Der Bündner Jagdinspektor Adrian Arquint hat ein gewisses Verständnis für den Unmut der Bauern. Das geltende Jagdgesetz erlaube aber keine Wolfsabschüsse, solange nur wenige Tiere gerissen werden. Bekannt sind ihm aktuell drei Wolfsattacken auf Mutterkuhherden in der Region.
Keine Abschüsse. Das ist eine Hiobsbotschaft für die Bauern in der Region Obersaxen.
Untersuchung soll schnellstmöglich starten
Heinz Feldmann kann diese Ängste nachvollziehen. Deshalb will er jetzt mit seiner Gruppe so schnell wie möglich klären, wie stark die Wölfe die Mutterkühe beunruhigen. Erste Analysen seien nächste Woche geplant. Ziel ist laut Feldmann, diesen Sommer im Feld zu arbeiten.