Tausende Fische und andere Lebewesen waren am Osterwochenende im Spöl im Nationalpark verendet, weil aus dem Livigno-Stausee kein Restwasser floss. Als die Misere entdeckt wurde, überschwemmten die Engadiner Kraftwerke das Bachbett mit Schlamm. Weitere Fische verendeten in den Turbinen der Kraftwerke.
Im Juli wurde der Bach gespült und von den Schlickmassen, die alles Leben erstickten, befreit. Die nach dem Unfall eingesetzte Taskforce Spöl orientierte am Dienstag über die Resultate der technischen und ökologischen Untersuchungen. Gewässerökologen hätten Erfreuliches zur Entwicklung des Ökosystems berichten können, hiess es.
Die Artenvielfalt und die Zahl der Kleinlebewesen im Spöl hätten sich seit der Spülung rascher entwickelt als von Fachleuten erwartet. Vor allem im unteren Teil des Bergbaches nähere sich deren Zusammensetzung dem Zustand, wie er sich vor dem Öko-Unfall präsentiert habe.
Restwasser-Versorgung wird überwacht
Die Engadiner Kraftwerke handelten laut Angaben der Taskforce nach der Verstopfung des Restwassersystems an der Staumauer richtig, indem sie den Grundablass öffneten. Das sei beim damaligen tiefen Stand des Livigno-Stausees die einzige Möglichkeit gewesen, den Spöl mit Wasser zu versorgen.
In einem Bericht der ETH Lausanne werden technische Massnahmen vorgeschlagen, damit sich das Umwelt-Desaster nicht wiederholt. Dazu gehört unter anderem die Installation eines zweiten Messsystems, das einen Unterbruch der Restwasser-Versorgung des Spöls registriert..