In Graubünden ist die Zahl der positiv auf das Coronavirus getesteten Personen sowie die Anzahl der Personen in Quarantäne erneut angestiegen. Gemäss der Webseite des Gesundheitsamts befinden sich heute Dienstag 11 Personen in Isolation und 136 Personen in Quarantäne.
Unter den Neuinfizierten seien auch Personen, die zum Schutz ein Plastikvisier, ein sogenanntes Face Shield, getragen haben. Es sei zu mehreren Ansteckungen gekommen, obwohl Betroffene ein solches Visier getragen haben, teilte der Kanton am Dienstag mit.
Angestellte in einem Engadiner Hotel
Bei den Personen, die sich trotz Plastikvisier mit dem Coronavirus infiziert haben, handelt es sich um drei Angestellte eines Hotels in Pontresina, welche an der Bar oder im Service arbeiten. Abklärungen hätten ergeben, dass sich ein Teil der Belegschaft des Hotels mit Masken und andere mit Visieren vor dem Virus geschützt haben, sagt die Bündner Kantonsärztin Marina Jamnicki.
«Die Infizierten stammen alle aus der Gruppe, die Visiere getragen hat», so Jamnicki. Auch wenn es sich um eine kleine Zahl Infizierter handle, zeige der Fall eindrücklich, dass Schutzvisiere nicht den gleichen Schutz bieten wie Masken. Visiere könnten nicht verhindern, dass Viren eingeatmet werden. Der persönliche Schutz sei am besten mit einer Maske gewährleistet, so die Kantonsärztin.
Gastronomie soll Massnahmen überprüfen
Im Schutzkonzept von Gastrosuisse wird im Service das Tragen von Schutzmasken oder Gesichtsvisieren empfohlen. «Im Hinblick auf die Sommersaison wird Betrieben, welche sich bisher auf den Schutz von Plastikvisieren verlassen haben, eine Überarbeitung ihrer Schutzkonzepte empfohlen», schreibt nun das Bündner Gesundheitsamt.
Zu dieser Empfehlung sagt der Geschäftsführer von Gastro Graubünden, Marc Tischhauser: «Das sind neue Erkenntnisse. Jeder sollte nun in seinem Betrieb überprüfen, ob die Visiere tatsächlich sinnvoll sind, oder ob man nun doch Masken verwendet.» In erster Linie empfehle der Verband die Einhaltung der Mindestabstände. Dort, wo das nicht möglich sei, sollten Masken verwendet werden.