- Auslöser für die Messkampagne in den Bündner Flüssen war eine Sanierungspanne bei der Staumauer «Punt dal Gall» der Engadiner Kraftwerke.
- An insgesamt 27 Stellen in verschiedenen Bündner Flüssen hat das Amt für Natur und Umwelt die PCB-Konzentration überprüft.
- Wie die Zeitschrift «Beobachter» heute berichtet, fand das Amt an drei Stellen erhöhte PCB-Konzentrationen: Im Vorderrhein bei Ilanz, in der Plessur bei Litzirüti und im Inn bei Martina. Diese sind tiefer als die gemessenen Werte beim Spöl.
- PCB steht für polychlorierte Byphenyle. Die Industriechemikalie ist seit über 30 Jahren weltweit verboten, gilt als krebserregend und hormonaktiv.
Man habe mit der Messreihe ausschliessen wollen, «dass es einen ähnlichen Fall gibt», zitiert der Beobachter Remo Fehr, Leiter des Bündner Amts für Natur und Umwelt. Gegenüber Radio SRF sagte Fehr: «Wir haben befürchtet, dass man noch etwas findet. Jetzt müssen wir herausfinden, von wo das PCB kommt».
Woher kommt das PCB?
Alle drei Messstellen befinden sich unterhalb von Wasserkraftwerksanlagen. Bei Martina beispielsweise mündet eine Druckleitung in den Inn. Es sei noch unklar, ob sie die PCB-Quelle sei, sagt Michael Roth, Direktor der Engadiner Kraftwerke. Es sei aber denkbar: «Das Wasser läuft über lange Druckleitungen, die mit PCB behandelt sind».
Auch bei Litzrirüti mündet eine Druckleitung in die Plessur. Diese wurde vor acht Jahren saniert. Laut Geschäftsführer Tino Mongili wurde damals aber keine PCB-haltige Korossionsschutzfarbe entfernt. «Was unsere Anlagen betrifft, tappen wir im Dunkeln». Es seien weitere Abklärungen notwendig. Unklar ist die Quelle auch im Fall Ilanz.
Das Amt für Natur und Umwelt will weitere Messungen durchführen, um die Quellen zu klären. In Frage kommen auch Brücken oder Strommasten, die früher mit einer PCB-haltigen Farbe behandelt wurden.
SRF1, Regionaljournal Ostschweiz und Graubünden, 06:33 Uhr