Seit März 2018 wurde die Tierseuche Paratuberkulose immer wieder bei einzelnen Tieren diagnostiziert. Tiere mit klinischen Symptomen und positivem Laborbefund wurden jeweils getötet und entsorgt.
Normalerweise reiche dies, um die Krankheit zu bekämpfen, sagt Kantonstierarzt Giochen Bearth am Mittwoch. In diesem Fall allerdings nicht. Nach 1.5 Jahren habe man sich deshalb entschlossen, alle Ziegen zu töten.
Unheilbar und kaum sichtbar
Weshalb sich die Krankheit im Puschlav immer weiter ausgebreitet hat, kann sich Bearth nur teilweise erklären: «Die Ziegen wurden nicht gesömmert, blieben also immer im Betrieb. Ideale Voraussetzungen für die Bakterien, sich weiter zu verbreiten.»
Es sei aber auch möglich, dass sich der Erreger weiterentwickelt hat. Dass man es hier also mit einer unbekannten Form der Krankheit zu tun gehabt habe. Das wolle man nun untersuchen.
Nun haben wir einen Schlussstrich unter diesen Fall gezogen.
Doch weshalb haben die Behörden nicht früher reagiert? «Der Bauernhof ist abgelegen, es gab keine Kontakte mit anderen Tieren. Weil also keine Gefahr für andere Betriebe bestand, haben wir zugewartet», so Bearth. Weil es aber nach wie vor keine Anzeichen dafür gab, dass sich der Bestand erholt, wurden die Ziegen vergangene Woche getötet. Man habe nun einen Schlussstrich gezogen.
Schweizweit aussergewöhnlich
Gemäss Statistik des Bundesamts für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen gibt es in der Schweiz jährlich maximal zehn Fälle von Paratuberkulose bei Ziegen. Ein Fall dieses Ausmasses sei sehr aussergewöhnlich, heisst es vom Kanton.