Der Neubau besteht aus einem 200 Meter langen Doppeltrakt mit drei Stockwerken und aus weiteren Betriebsgebäuden. Insgesamt soll auf dem sieben Hektaren grossen Gefängnisareal eine Gebäudenutzfläche von 11'000 Quadratmetern entstehen. Geplant sind insgesamt 152 Plätze, darunter sind auch Plätze für Frauen und Jugendliche und eine Altersabteilung. Die neue Anlage soll in unmittelbarer Nähe zur bestehenden offenen Justizvollzugsanstalt und der psychiatrischen Klinik Beverin gebaut werden. Damit sollen mit den benachbarten Betrieben Synergien genutzt werden können.
Wir bauen ein Gefängnis für die Ostschweiz, stemmen die Investitionskosten aber selber.
Das Projekt kostet rund 119 Millionen Franken. Der Bund hat einen Baubeitrag in der Höhe von rund 33 Millionen Franken in Aussicht gestellt. Die Nettoinvestitionen für den Kanton belaufen sich somit auf rund 86 Millionen Franken.
Die Investitionen finanzieren sich aus Mehreinnahmen aus dem Betrieb des neuen Gefängnisses. Vorgesehen ist, dass Ostschweizer Kantone für «ihre» Häftlinge Taggelder bezahlen. Damit soll sich die Betriebsrechnung des geschlossenen Gefängnisses gegenüber der heutigen Situation um 3,4 Millionen Franken verbessern. Anstatt des jährlichen Defizites von einer halben Million Franken aus dem Betrieb der bestehenden Justizvollzugsanstalt Sennhof soll der Gefängnisneubau einen Überschuss von 2,9 Millionen Franken erwirtschaften.
Der Neubau wurde vom Churer Architekturbüro D. Jüngling + A. Hagmann entworfen.
Bestehendes Gefängnis zu alt und zu klein
Das 200 Jahre alte Gefängnis Sennhof in Chur mit seinen 57 Plätzen soll geschlossen werden, da es die Anforderungen an ein zeitgemässes Gefängnis nicht mehr erfüllt. Das Gebäude will die Regierung über einen Verkauf einer neuen Nutzung zuführen.
Die baulichen, betrieblichen und sicherheitstechnischen Mängel des Gefängnisses Sennhof waren ein Grund für das Neubauprojekt, wie die Bündner Regierung erklärte. Der zweite Hauptgrund war der Mangel an Plätzen im geschlossenen Strafvollzug.
Heute fehlen in der Schweiz rund 980 Plätze im geschlossenen Straf- und Massnahmenvollzug, davon rund 140 im Ostschweizer Strafvollzugskonkordat.
Als wichtiger positiver Nebeneffekt des Neubaus entstehen unter dem Strich 80 neue Arbeitsplätze. Insgesamt beschäftigt die neue Anstalt 110 Mitarbeitende, 30 davon würden aus dem Sennhof übernommen.
Der Baubeginn der geschlossenen Justizvollzugsanstalt in Realta ist im Herbst 2016 vorgesehen und die Inbetriebnahme auf Juni 2019 terminiert. Der Grosse Rat wird das Geschäft im Sommer beraten.