Rita Stark ist sich gewohnt anzupacken. Sie ist auf dem Bauernhof gross geworden, hat während sieben Jahren als Metzgerin, später als Lastwagenfahrerin gearbeitet. «Mit der Schule hatte ich es nie so, aber ich habe eine schnelle Auffassungsgabe. In praktischen Dingen lerne ich schnell», lacht sie.
Obwohl der 41-Jährigen das Zupacken und die körperliche Arbeit liegt, wollte sie ursprünglich nicht in der Landwirtschaft tätig sein. «Gerade weil ich weiss, wie viel Arbeit ein Bauernhof bedeutet, hab ich immer gesagt, ich werde nie Bauer. Aber irgendwie hat sich das dann doch so ergeben», schmunzelt sie.
Eine Frau in Männerdomänen
Hier erfahren Sie mehr über die Potersalp:
Früher spielte die Sennin in ihrer Freizeit leidenschaftlich Fussball, heute klettert sie und hat sich zum Ziel gesetzt, das Matterhorn zu besteigen: Rita Stark bewegt sich sowohl beruflich, als auch privat gerne in traditionell von Männern dominierten Bereichen. «Ich habe mich immer durchgesetzt», erzählt sie. «Man muss von Anfang an zeigen, was man kann und gleich den Tarif durchgeben, sonst machen sie was sie wollen mit dir».
Lange Tage, wenig Schlaf und viel Freude
Die Tage auf der Alp sind lange und anstrengend, oftmals schläft Rita Stark nicht mehr als vier Stunden. Dennoch bedeutet ihr das Leben auf der Alp viel. «Tiere sind wichtig für mich, hier kann ich den ganzen Tag mit ihnen arbeiten und Energie tanken», sagt sie und krault dabei den «Bläss», einen Appenzeller-Hund, der ihr auf Schritt und Tritt folgt.
Welcher Tätigkeit sie nach der Alpsaison nachgehen wird, weiss die Sennerin noch nicht. Sie kann sich jedoch durchaus vorstellen, den nächsten Sommer erneut auf der Potersalp zu verbringen: «Sofern ich den Winter über Arbeit finde und der Chef mich nochmals will, warum nicht? Ich mach’s gerne».