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Altersforschung Wenn die Geräte aufpassen

Seniore Hubert Lombard sitzt vor seinem Bauernhaus.
Legende: Während gut zwei Monaten testete Hubert Lombard verschiedene Geräte bei sich zuhause. SRF / Andrea Huser

Gemäss Bundesamt für Statistik wächst der Anteil der Bevölkerung von über 65-Jährigen in der Schweiz von heute 18 Prozent auf 28 Prozent im Jahr 2050. Oder wie eine andere Zahl veranschaulicht: 1890 wurde man rund 40 Jahre alt, heute liegt der Durchschnitt bei über 80 Jahren. Diesen Altersstrukturwandel untersucht die Fachhochschule St. Gallen, genauer gesagt das Interdisziplinäre Kompetenzzentrum Alter. Es erforscht für die daraus resultierenden Herausforderungen Lösungen. Das grösste Altersprojekt der Schweiz lautet «Age-nt» und besteht aus vier Forschungsbereichen:

  • Selbständiges Leben im Alter unterstützt durch Technologie (Living Labs)
  • Leben mit Demenz
  • Modelle für den zukünftigen Arbeitsmarkt 45 plus
  • Autonomes Leben und Wohnen im Alter

Das Projekt dauert vier Jahre bis Ende 2020 und kostet rund acht Millionen Franken. Die Kosten werden von Bund und den beteiligten Fachhochschulen und Universitäten getragen. Geleitet wird das Projekt durch die Fachhochschule St. Gallen.

Living Labs:

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In der Ostschweiz testen 32 Haushalte verschiedene Geräte, die helfen sollen, dass Menschen im Alter länger eigenständig zuhause leben können. Eine Zielgruppe probt dazu technische Innovationen in ihrem Zuhause und prüft, was ihren Alltag erleichtert und was nicht. Aber auch Institutionen wie Alters- und Pflegheime nehmen am Projekt teil. Der 72-jährige Hubert Lombard ist einer der Senioren, der an diesen Living Labs mitmacht. In seinem Bauernhaus in Hüttwilen hat er verschiedene dieser Geräte geprüft. Unter anderem einen Rauchmelder, einen Überschwemmungssensor, einen Bewegungsmelder an einer Lampe oder einen Sensor am Gefrierschrank. Diese Geräte sind mit der Hauszentrale verbunden, welche die Daten sammelt und Hubert Lombard überwacht. Wird zum Beispiel das Gefrierfach geöffnet, geht die Zentrale davon aus, dass bei Hubert Lombard alles in Ordnung ist. Wird es 24 Stunden nicht geöffnet, fragt die Zentrale nach, ob es Schwierigkeiten gibt.

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