Schon seit längerem befindet sich die Biorender AG in einer schwierigen finanziellen Situation. Dass die Firmenverantwortlichen das Handtuch werfen, kommt deshalb nicht unerwartet.
Bereits kurz nach dem Start hatte die einzige Fleisch-Vergärungsanlage der Schweiz mit Problemen zu kämpfen. Aufgrund von technischen Problemen konnten teilweise gerade mal 30 Prozent der gewünschten Biogas-Mengen produziert werden.
Keine Zahlungen mehr möglich
Die Geldgeber sprangen nach und nach ab. Am Freitag nun hätten die Banken die Kontokorrent-Limiten blockiert, schreibt die Biorender AG. Ab sofort seien deshalb keine Zahlungen mehr möglich.
Den Sanierungsmassnahmen, die ergriffen wurden, war kein Erfolg beschieden. Die Stadt Wil war bereits am 1. Juli 2013 ausgestiegen. Am 15. September hat auch das Winterthurer Parlament beschlossen, den Deckungsbeitrag für das Biogas nicht mehr zu bezahlen.
Zuschuss half nicht
Wil war mit knapp 25 Prozent an der Firma beteiligt. Ein ebenso grosses Aktienpaket halten die Städte Winterthur und St. Gallen. Kleinere Anteile besitzen zudem die Städte Schaffhausen, Flawil (SG) und Uzwil (SG) sowie Private.
Im November 2013 hatten die Winterthurer Stimmberechtigten einer Überbrückungsfinanzierung zugestimmt, die der Biorender Luft verschaffen sollte. Ihre Schwierigkeiten konnte die Firma aber dennoch nicht überwinden.
Was die übrigen Aktionäre – vor allem St. Gallen – nun tun werden, war am Freitag nicht zu erfahren. Und auch seitens der Biorender war keine weitere Stellungnahme erhältlich. Der Verwaltungsrat bedaure die Entwicklung ausserordentlich, heisst es in der Mitteilung. Die Biorender AG wird ihre Bilanz in den kommenden Tagen beim Bezirksgericht Münchwilen deponieren.