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St. Gallen aus der Vogelperspektive
Legende: Erste Reaktionen lassen es erahnen: Auch die neuste Idee der St. Galler Regierung wird es schwer haben. Keystone

Vier-Länder-Region-Bodensee Eine Metropolitanregion Ostschweiz ist weit weg

Nach dem Scheitern einer Metropolitanregion in der Ostschweiz nimmt die St. Galler Regierung einen neuen Anlauf. Sie will stärker mit dem nahen Ausland zusammenarbeiten. Allerdings wird es auch dieser Plan schwer haben.

Was ist eine Metropolitanregion? Diese wichtigen Wirtschaftszentren sind Schwerpunkte, wenn der Bund in die Entwicklung von Regionen investiert. In der Schweiz gibt es zurzeit fünf: Zürich, Basel, Genf-Lausanne, Bern und Tessin. Auf Anstoss der beiden St. Galler Ständeräte Karin Keller-Sutter (FDP) und Paul Rechsteiner (SP) plante der Kanton St. Gallen, für die Aufwertung der Ostschweiz zu einer Metropolitanregion zu kämpfen. Der Thurgau wollte dabei allerdings nicht mitmachen, was die Pläne scheitern liess.

Was ist die Idee der St. Galler Regierung? Die St. Galler Regierung nimmt einen neuen Anlauf mit einem erweiterten Gebiet. Die sogenannte Vier-Länder-Region-Bodensee soll der neue Ostschweizer Metropolitanraum werden. Dabei wären auch Süddeutschland, Liechtenstein und Vorarlberg. Ständerätin Keller-Sutter begrüsst die Bemühungen. Allerdings sei die Idee nicht neu. «Als man das im letzten Jahr diskutierte, wurde das von anderen Kantonen nicht gestützt.»

Wie reagieren die anderen Kantone? Für den Thurgauer Regierungsrat Walter Schönholzer ist eine Metropolitanregion Ostschweiz auch jetzt kein Thema. Mit der verschiedenartigen Ausrichtung der Regionen im Kanton und der wichtigen Anbindung an Zürich habe man keinen Bedarf. Zudem ist Schönholzer die wichtige Rolle des nahen Auslands ein Dorn im Auge: «Ich bin skeptisch, wenn wir Wirtschaftsförderung für Regionen betreiben, welche nicht in unserem Land sind.» Die Ausserrhoder Regierungsrätin Marianne Koller unterstützt die engere Zusammenarbeit in der Bodenseeregion. «Ob das dann ein Metropolitanraum wird, ist für mich aber sekundär.»

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