Marc Mächler fehlten im ersten Wahlgang nur rund 3500 Stimmen. Die Ausgangslage für den zweiten Wahlgang hat sich verändert. Als Nachfolge für den deutlich gescheiterten Herbert Huser hat die SVP Esther Friedli auf den Schild gehoben, die Lebenspartnerin von Toni Brunner. Und diese Kandidatur könnte dem 45-jährigen Marc Mächler durchaus gefährlich werden.
Die SVP hat allzu oft Mühe mit Kompromissen - die FDP nicht.
Kampf um Mittestimmen
«Wir nehmen die Kandidatur von Esther Friedli sehr ernst», sagt Mächler. Chancen für eine Wahl rechnet sich der Kantonsrat und FDP-Parteipräsident trotzdem aus. «Ich habe viele Jahre Erfahrung in der Politik, auch in der Exekutive. Frau Friedli hat das nicht.» Zudem sei die SVP oft zu wenig kompromissbereit. Trotzdem wird der zweite Wahlgang für Marc Mächler kein Spaziergang. Die SVP verfügt über die stärkere Parteibasis als die FDP. Mächler ist also gezwungen, vor allem in der Mitte und Mitte-links Stimmen zu holen.
Dabei könnte ihm die Kandidatur von Richard Ammann (BDP) zum Verhängnis werden. Auch Ammann wird Stimmen in der Mitte holen. «Diese Stimmen werden mir gegen Esther Friedli fehlen», sagt Mächler. Dass Ammann zur Wahl antritt, ist für Mächler denn auch «irritierend».
Um Stimmen in der Mitte machen zu können, will Mächler seinen Fokus verschieben. «Es ehrt mich zwar, dass ich als guter Finanzpolitiker wahrgenommen werde. Aber ich habe seit jeher auch andere politische Felder, in denen ich aktiv war und in denen ich mich auskenne.» Zum Beispiel die Bildungs- und Spitalpolitik. Im kommenden Wahlkampf will er sich vor allem auch in der Familienpolitik profilieren: «Die Integration von Familie und Beruf liegt mir am Herzen.»