Das Bundesamtes für Gesundheit (BAG) hat per 2018 Sparmassnahmen eingeführt, die vielen zu weit gehen. Mit dem neuen vom BAG erlassenen Ärztetarif (Tarmed) sollen jetzt jährlich 470 Millionen Franken eingespart werden. Sämtliche eigenständigen Kinderspitäler in der Schweiz - darunter auch das Ostschweizer Kinderspital - konnten schon vorher ihre Kosten nicht decken. Für sie wird es nun noch schwieriger.
Der Chefarzt des Ostschweizer Kinderspitals, Roger Lauener: «Kindermedizin ist bedeutend kostenintensiver als Erwachsenenmedizin. Kinder sind nicht einfach kleine Erwachsene.» Das neue Tarifsystem ist für Kinderspitäler nicht kostendeckend. «Kinder brauchen mehr Betreuung. Ausserdem müssen wir mit den Eltern sprechen. Gerade die Behandlung von Babys beispielsweise ist sehr aufwändig und das kostet Geld.»
Der Kardiologe am Ostschweizer Kinderspital, Dominik Stammbach, bereitet einen Vierjährigen auf ein EKG vor: «Für die Behandlung von Kleinkindern brauchen wir mehr Personal als für Erwachsene. Ausserdem müssen wir die Kinder mitunter narkotisieren, damit wir den Untersuch überhaupt durchführen können.»
In der Notaufnahmen des Ostschweizer Kinderspitals werden an Spitzentagen bis zu 11 Kinder gleichzeitig behandelt. Viele Kinder kommen in diesen Tagen mit Grippesymptomen, nach Schlittelunfällen und Stürzen auf die Notaufnahme. Für die medizinische Behandlung von Kindern brauche es Fingerspitzengefühl. Hier investiere das Kinderspital viel in Manpower, modernste Medizinalgeräte und medizinisches Knowhow, sagt Chefarzt Roger Lauener.