Der Grund: 2007 verabschiedeten der National- und der Ständerat das neue Krankenversicherungsgesetz (KVG). Damit wurde ab 2012 die Spitalfinanzierung neu geregelt. Die Spitäler können nur noch eine sogenannte Fallpauschale verlangen und nicht mehr nach Aufwand abrechnen. Die Kantone bezahlen einen fixen Anteil.
Im Nachhinein ist man immer gescheiter.
Die Reaktion: In Appenzell Ausserrhoden wurde auf das Jahr 2012 ein selbständiger Spitalverbund gegründet. Die Verantwortung für die Spitäler in Herisau, Heiden und das Psychiatrische Zentrum gingen von der Politik an eine öffentlich-rechtliche Anstalt über. An den Spitälern wurden die nötigen Anpassungen aber nicht gemacht.
Die Situation heute: Das 10-Millionen-Franken-Defizit von 2015 erwischte die Verantwortlichen auf dem falschen Fuss. Der Verwaltungsrat konnte nicht mehr agieren, sondern musste schnell reagieren. «Die Umsetzung der KVG-Revision hat man ein bisschen verpasst», sagt der heutige Chef des Spitalverbunds, André Steiner. Deshalb kommunizierten die Verantwortlichen im Herbst die Schliessung der Chirurgie in Heiden. Mit der Zurückhaltung von wichtigen Informationen stiessen sie aber auf immense Kritik.
Die Spitalleitung versuchte am Montag mit zusätzlichen Informationen dieser Kritik zu begegnen. Sie führt ihre Strategie weiter. Bis spätestens Anfang März ist klar, ob die Frauenklinik doch noch überlebt. Tut sie das nicht, werden weitere rund 40 Arbeitsplätze am Spital Heiden gestrichen.