Die Vorgeschichte: Die Fischereiforschungsstelle Langenargen kam in einem Versuch zum Schluss, dass Felchenzucht in Aquakulturen im Bodensee möglich ist. Die Fische könnten in Netzgehegen im See gezüchtet und dann als Speisefische verkauft werden. Damit keine Antibiotika ins Seewasser gelangen, werden die Fische vorgängig geimpft. Medikamente sind dann laut Forschungsleiter Alexander Brinker keine nötig.
Der Fischer: Martin Meichle will nun eine Genossenschaft gründen, um solche Aquakulturen zu realisieren. Da die Fischfänge im Bodensee rückläufig sind, will er so die Existenz seines Betriebes sichern. Bis es soweit ist, ist es allerdings ein weiter Weg: Fischzuchten sind im Bodensee verboten, die Anrainerstaaten müssten einer Gesetzesänderung zustimmen. Erste Entscheidungen sollen im Frühjahr fallen.
Die Gegner: Die grosse Mehrheit der Berufsfischer, aber auch Umweltverbände sind gegen solche Zuchten im See. Toni Kappeler, Präsident von Pro Natura Thurgau, sagt, dass der Bodensee als Trinkwasserspeicher dafür ungeeignet ist. Pro Natura werde alles unternehmen, um die Aquakulturen zu verhindern.