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70 Jahre Bohème Musig Lozärn Von der Triangelspielerin zur Tambourmajorin

Bruno Koch war 1950 Gründungsmitglied der Lozärner Bohème Musig. Seine Tochter, Sabina Koch, marschiert schon seit 1964 mit. «Zuerst durfte ich Blüemli tragen, dann Triangel spielen und später hat es dann zur Pauke gereicht!» Inzwischen hat sie aber seit 15 Jahren eine andere Rolle inne: Tambourmajorin.

Bohème Musig Lozärn

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Bruno Koch gründete die Musig 1950 in Luzern. Damit ist sie die drittälteste Guggenmusig der Stadt Luzern. Koch war Grafik- und Dekorateur-Lehrling, arbeitete als Sakristan, wurde Wirt im Rebstock und später in der Angelfluh in Meggen.

Der ursprüngliche Name der Bohème lautete Mais-Brüder. Da die Lehrlinge zwar für die Guuggemusig Grinden basteln, mit ihren Lehrmeistern aber nicht mitlaufen durften, meinte Bruno Koch, «wir machen Mais» und gründete 1948 kurzerhand die Mais-Brüder.

1952 stiess Leopold Häfliger, der nach Querelen in der Chatzemusig eine andere Musig suchte, zur Bohème. Koch und Häfliger zerstritten sich aber und so kam es 1976 zum Bruch. Häfliger ging fortan seine eigenen Wege und gründete seine eigene Guggenmusig. Erst in den 90er Jahren kam es zur Wiedervereinigung.

Die Bohème Musig Lozärn hat im Moment 36 Mitglieder.

Und dieser Job passt zu ihr, der gebürtigen Stadtluzernerin. Wenn sie zur Trillerpfeife greift, wissen die 36 Musikerinnen und Musiker, dass es Zeit ist, sich einzustellen. Aber nur einfach sei der Job als Majorin der Musik nicht: «Es braucht schon Nerven. Man muss den Leuten zum Teil sogar noch sagen, dass sie auf's WC sollen vor einem Auftritt» sagt sie, und lacht darüber.

Eine Tambourmajorin in weissem Fasnachtsgewand läuft durch das Fasnachtsgetümmel bei Sonnenschein.
Legende: SRF

Sabina Koch ist (nomen est omen) ausgebildete Köchin. Inzwischen ist sie in ihrem Leben abseits der Fasnacht bei der Maskenliebhabergesellschaft der Stadt Luzern tätig. Also hat sie das ganze Jahr über ein bisschen Fasnacht im weitesten Sinn. Jetzt aber geniesst sie erst einmal die fünfte Jahreszeit mit ihren Bohèmes.

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