Die Strasse ist die neue Ost-/West-Verbindung zwischen dem Zuger Berggebiet und der Talebene. Sie verbindet die Berggemeinden mit der Autobahn nach Zürich und Luzern. Dadurch sollen die Zentren von Zug und Baar entlastet werden. Verläuft alles nach Plan, wird das Bauprojekt bis Herbst 2021 fertig.
Lange Diskussionen geführt
Die schnellere Verbindung ins Tal sei für die Berggemeinden sehr wichtig, sagte der Gemeindepräsident von Unterägeri, Josef Ribary anlässlich des offiziellen Baustarts: «Wir woll keine Industrie ansiedeln. Für unsere Entwicklung ist die Strasse aber trotzdem absolut nötig, sonst verkommen wir zum Heidiland des Kantons Zug», sagte er mit Bezug auf das abgelegene Feriengebiet im Bündnerland.
Wir wollen nicht zum Heidiland des Kantons Zug werden.
Dem Bau der Tangente gingen jahrelange Diskussionen voraus. Immer wieder gab es Ideen, wie das Berggebiet besser an den Verkehr angebunden und im Gegenzug die Zentren von Zug und Baar vom Verkehr entlastet werden könnten.
«Wir rechnen mit 30 bis 40 Prozent weniger Verkehr am Kolinplatz im Zentrum der Stadt Zug», sagte Zugs Baudirektor André Wicki. Zug verspreche sich deshalb viel von der neuen Strasse.
Wir rechnen mit 30 bis 40 Prozent weniger Verkehr am Kolinplatz im Zentrum der Stadt Zug.
Lärmige Arbeiten an der Südstrasse
Der Bau der rund drei Kilometer langen Tangente ist in zwei Abschnitte aufgeteilt, die zeitgleich in den nächsten vier Jahren realisiert werden. In den nächsten Monaten werden die Bauarbeiten tagsüber teilweise laut: Entlang der Südstrasse müssen Spundwandarbeiten ausgeführt werden, die Lärm verursachen.
Projekt kostet 200 Millionen Franken
Die Kosten des bislang grössten Zuger Strassenbauprojekts werden inklusive aller damit verbundenen Schutzmassnahmen und dem Ausbau des Fuss- und Radwegnetzes auf 200 Millionen Franken veranschlagt. Die Kosten gehen zu Lasten der Spezialfinanzierung Strassenbau des Kantons Zug. Dieser wird gespiesen mit Motorfahrzeugsteuern und Treibstoffzoll-Geldern.