In Schweizer Garagenbetrieben stehen unzählige Autos rund um die Uhr still – Ausstellungswagen, Occasionen, Ersatzfahrzeuge. Dieses Potenzial nutzt nun das Zuger Car-Sharing-Unternehmen Mobility: In einem Pilotprojekt mit dem Autogewerbe-Verband Schweiz (AGVS) sollen bis in einem Jahr 50 solcher Autos technisch so ausgerüstet werden, dass sie von Mobility-Kunden reserviert und benutzt werden können. In Stans wurde am Freitag das erste solche Auto in der Zentralschweiz in die Mobility-Flotte eingegliedert.
Beide Seiten profitieren
Dass ein Car-Sharing-Unternehmen mit Garagen zusammenspannt, mag auf den ersten Blick erstaunen. Tatsächlich aber profitieren beide Seiten davon. So erhalten die Garagen für jede Mobility-Fahrt eine Entschädigung; damit bringen die Autos mehr ein, als wenn sie einfach herumstehen würden.
Mobility im Gegenzug kann die Fahrzeugflotte vergrössern, ohne neue Fahrzeuge zu kaufen. Und erreicht gleichzeitig eine bessere Abdeckung. «Die Nachfrage wächst vor allem in Städten und in der Agglomeration, aber dort ist es schwierig, Parkplätze für unsere Autos zu finden», sagt Patrick Eigenmann, Kommunikationsverantwortlicher von Mobility. «Durch die Garagen kommen wir an neue Plätze.»
Für Kunden bleibt alles beim Alten
Das Interesse der Garagen im Projekt sei gross, sagt Karl Baumann vom AGVS. «Die meisten haben verstanden, dass die Mobilität sich wandelt und sich die Branche dieser Entwicklung mit neuen Angeboten anpassen muss», sagt er.
Für die Kunden ändert sich nichts mit den Garagen-Autos, die für Mobility unterwegs sind – ausser, dass die Fahrzeuge nicht zwingend im gewohnt knalligen Rot daherkommen.