Von privater Seite erhielt die Universität Luzern im Jahr 2014 1,8 Millionen Franken. Das ist alles, was man aus dem Jahresbericht herauslesen kann. Wer genau hinter diesen Drittmitteln steckt, das gibt die Universität Luzern nicht bekannt.
Und dies sei auch richtig so, findet Rektor Paul Richli. Auch wenn andere Universitäten hier transparenter seien – detaillierte Einsicht in Sponsoring-Beiträge oder Mandate von Professoren brauche die Öffentlichkeit nicht.
«Wir haben mit dem Universitätsrat ein Aufsichtsorgan, welcher jährlich einen Bericht erhält und so alles sieht», sagt Richli gegenüber Radio SRF. Der Ruf nach mehr Transparenz sei indirekt ein Vorwurf, dass das Aufsichtsorgan keine seriöse Kontrolle durchführe. «Das ist schlicht eine Abwertung dieses Aufsichtsorgans.»
Im aktuellen Jahresbericht, der im Juni publiziert wird, wird es mehr Einblick geben. Mit dem neuen Universitätsgesetz müssen Sponsoring-Beiträge ab 500‘000 Franken öffentlich gemacht werden. Bei der neuen Wirtschaftsfakultät hat die Uni-Leitung die Firmen und Sponsoren bekannt gegeben, die den Aufbau ermöglichten.
Kein Öffentlichkeitsprinzip im Kanton Luzern
Mehr Informationen für die Öffentlichkeit, vor allem auch was die Nebenbeschäftigungen von Professoren betrifft, seien für ihn überflüssig, sagt Paul Richli. «Dass man alles offen auf den Tisch legt, ist gar nicht nötig.»
Entscheidender sei, dass die Universität Luzern überhaupt zu Geld komme von privater Seite. «Gerade in Zeiten von Spardruck ist dies viel entscheidender als ein bisschen Transparenz», so Paul Richli.
Anders als andere Universitäten kann man die Universität Luzern auch nicht dazu zwingen, diese Informationen herauszugeben. Im Kanton Luzern gilt nämlich das Öffentlichkeitsprinzip nicht. Das Kantonsparlament schickte ein entsprechendes Gesetz kürzlich bachab.
Regionaljournal Zentralschweiz, 06:32 Uhr