Mitten im Luzerner Stadtteil Littau steht das markante Haus, in welchem in den letzten Jahren das erste Hospiz der Zentralschweiz entstanden ist. 1960 erbaut, war in diesem Gebäude über viele Jahre eine Hausarztpraxis untergebracht. Diese und die ehemalige Wohnung des früheren Dorfarztes sind komplett umgebaut und gemütlich eingerichtet worden. Dazu wurde auch ein Anbau realisiert.
Das Hospiz Zentralschweiz bietet einerseits Beratungen an. Zum anderen können sich Patientinnen und Patienten tageweise oder während den letzten Wochen ihres Lebens im Hospiz betreuen lassen. Jeder Besucher und jede Patientin wird beim Eingang persönlich empfangen.
Im Hospiz wird viel Wert auf eine wohnliche Atmosphäre gelegt. So befindet sich im Eingangsbereich kein eigentlicher Empfang wie in einem Pflegeheim oder einer Arztpraxis, sondern ein bequemer Sessel.
Gleich neben dem Eingang befindet sich das grosse Wohnzimmer, welches schon früher als Wohnstube genutzt wurde. Dieser Raum soll Begegnungsort für alle Menschen sein, welche im Hospiz ein- und ausgehen.
Ein Begegnungsort soll auch die neue Küche sein. Bewusst wurde beim Bau darauf geachtet, dass auch diese wohnlich ist und nicht wie eine Gastroküche gebaut wird. Hier sollen sich Patienten wie auch Besucherinnen aktiv betätigen können.
In der alten Küche, welche für den neuen Betrieb zu klein war, ist heute eine Bibliothek eingerichtet, die auch als Rückzugsort dient. Gleich daneben befindet sich der Essraum. Am grossen Tisch sollen Pflegepersonen, Patientinnen und Besucher Platz finden und gemeinsam essen können.
Im neu erstellten Anbau sind 12 Patientenzimmer untergebracht. Diese können flexibel eingerichtet werden. Hier können auch Angehörige im Zimmer übernachten. Für Angehörige gibt es im Haus zudem zwei Gästezimmer.
Beim Übergang vom Neubau zum alten Haus befindet sich eine Gedenkecke. Wenn eine Person stirbt, wird hier eine Kerze angezündet. Ein weiterer Ort, an welchem die Spiritualität einen Platz findet, ist der Raum der Stille. Die Landeskirchen der Zentralschweizer Kantone Luzern, Zug, Uri, Ob- und Nidwalden finanzieren im Hospiz auch eine Seelsorgestelle.
Die unheilbar kranken Menschen im Hospiz Zentralschweiz werden künftig nicht nur von professionellem Pflegepersonal betreut, sondern auch von ehrenamtlichen Betreuerinnen und Betreuern. Für diese Aufgabe haben sich bereits über 40 Personen gemeldet.
Mit der Aufnahme des Betriebes im Hospiz schliesst sich in der Zentralschweiz eine Versorgungslücke. Ein Angebot dieser Art ist in der Zentralschweiz bis anhin nicht vorhanden. Hinter dem neuen Angebot steht eine Stiftung, welche sich auch mit privaten Spenden finanziert.
SRF1, Regionaljournal Zentralschweiz, 17:30h