Bislang durften im Kanton Luzern nur gewählte Kaminfegermeister und ihre Angestellte Schornsteine reinigen. Der Kanton war in 18 Kaminfegerkreise gegliedert, jedem Gebäude war ein gewählter Kaminfegermeister zugeteilt. Auf den 1. Juli 2019 soll dieses Monopol beendet werden und der freie Markt in die Branche einziehen.
Die Kunden erhielten mit der Aufhebung des Monopols Wahlfreiheit, sagte Michèle Graber (GLP). Junge und innovative Berufsleute erhielten zudem die Chance, als Selbständige in den Beruf einzusteigen.
Gegen die Aufhebung des Monopols waren SP und Grüne. Jörg Meyer (SP) sagte, alte Zöpfe seien nicht immer schlechte Zöpfe. Es gebe keine objektive, sondern nur ordnungspolitische Gründe für eine Abkehr vom Monopol. Das heutige System sei eingespielt, die Kunden seien mit den Kreiskaminfegern zufrieden.
Mehr Eigenverantwortung
Weil die Kaminfegermeister neu keine festgelegte Gebietszuteilung mehr haben und nicht mehr für bestimme Kamine zuständig sind, werden sie von der Reinigungspflicht befreit. Diese Pflicht soll an die Grundeigentümer übergehen. Eine vollständige Liberalisierung ist aber nicht vorgesehen. Aus Rücksicht auf den Brandschutz sollen weiterhin nur Kaminfeger zugelassen sein, die über ein Meisterdiplom verfügen. Wer im Kanton Luzern als Kaminfeger arbeiten will, benötigt eine Bewilligung der Gebäudeversicherung.