Die Hotz Obermühle AG, die den Zuschlag erhalten hat, besitzt ein geeignetes Grundstück in Baar. Geplant ist ein Neubau mit 17 Wohnungen, die je Platz für sechs Personen bieten. So entsteht Wohnraum für insgesamt 102 Personen. Im Herbst 2016 sollen die Wohnungen bezugsbereit sein.
Es ist eine Premiere im Kanton Zug: Zum ersten Mal hat der Kanton den Bau einer Asylunterkunft öffentlich und an einen Privaten vergeben. Zwei Offerten sind eingegangen, was die zuständige Regierungsrätin Manuela Weichelt «positiv überraschte».
Asylunterkunft sorgt in Baar für Gesprächsstoff
Das Projekt gab bereits zu reden: Die SVP Kanton Zug wehrt sich gegen die Pläne. Sie hatte durch eine Indiskretion Kenntnis erhalten von der Bauanfrage. Diese ist - im Gegensatz zu einem Baugesuch - vertraulich zu behandeln. Der Baarer Gemeinderat hat deshalb eine Strafanzeige gegen unbekannt wegen Amtsgeheimnisverletzung eingereicht.
Der Fall liegt nun bei der Zuger Staatsanwaltschaft. Darin involviert ist auch Bundesratskandidat Thomas Aeschi. Das Vorstandsmitglied der SVP Baar hatte sich Ende August in einem Leserbrief in der «Neuen Zuger Zeitung» deutlich gegen das geplante Asylzentrum ausgesprochen.
Unabhängig von der Strafanzeige ist der Baarer Bauchef Paul Langenegger der Meinung, dass sich die Gemeinde vor den Problemen nicht verschliessen könne. Natürlich müsse man bei einem Asylzentrum genau hinschauen, aber «es ist billig, von Anfang an einfach dagegen zu sein». Der Kanton Zug plant in Baar für die Bevölkerung eine Informationsveranstaltung mit allen Beteiligten.
Regionaljournal Zentralschweiz; 17:30 Uhr