Da hat sich der Akademiechor einen harten Brocken ausgewählt, die Messe Nr. 2 in e-Moll von Anton Bruckner gilt das schwierigste Chorstück des Komponisten. Am Montag führen sie dieses in der Luzerner Franziskanerkirche auf. «Es ist sozusagen der Olymp der Orchestermessen», sagt Dirigentin Ulrike Grosch.
Das Wochenende vor dem Auftritt ist gefüllt mit Proben – eine intensive Zeit für den Akademiechor. Noch sitzen nicht alle Passagen. «Die leisen Stellen sollen so klingen, als hörte man sie aus der Ferne und trotzdem müssen sie verständlich sein», erklärt Alt-Sängerin Lisa Appenzeller die Tücken an Bruckners Messe.
Der Chor singt über weite Strecken a capella und wenn er begleitet wird, dann ausschliesslich von Blasinstrumenten. Man hört Oboen, Klarinetten, Fagotte, Hörner, Trompeten und Posaunen, jedoch keine Geigen und kein Klavier. Auch sonst habe Bruckner einen unkonventionellen Umgang mit Instrumenten, sagt der Posaunist Jonas Inglin. «Die Besetzung ist zu klein für ein Orchester und zu gross für Kammermusik. Es ist eine Zwischenform», so Inglin.
Trotz einzelner Schnitzer bei der Probe, die Musikerinnen und Musiker fühlen sich bereit für den Auftritt am Montag um halb acht in der Franziskanerkirche. «Wir können alle noch einen Zacken zulegen», sagt die Sängerin Lisa Appenzeller, «doch das kommt automatisch, wenn wir in der Kirche sind und merken, dass es Richtung Konzert geht».