«Kunst ist wie das Leben: Immer der Veränderung ausgesetzt und darum ständig in Bewegung», erklärt Silas Kreienbühl. Der 33-Jährige ist darum überzeugt, dass Kunst im Leben, also draussen, und nicht unbedingt in Museen zu suchen ist.
«Wenn ich durch die Stadt laufe, halte ich nach Sachen oder Orten Ausschau, an denen die Spuren der Zeit zu sehen sind. Solche Dinge sind interessanter als durchgeplante, saubere oder nahezu perfekte Situationen», beschreibt der in Neudorf im Kanton Luzern geborene Künstler.
Wenn er eine solche Situation gefunden hat, gilt es den Moment festzumachen. Einerseits kann eine Anschrift angebracht werden und andererseits kann die Szenerie fotografiert werden.
Die Fotografie helfe auf dem Spaziergang eine andere Perspektive einzunehmen und fördert so neue Kunstwerke zutage.
Im Musem der Zukunft wird der Besuchende nicht durch bestehende Routen zur Kunst geführt, sondern muss einen eigenen Weg suchen. Sobald etwas Interessantes gefunden wird, beginne die Analyse, so Kreienbühl. «Was gefällt oder irritiert an besagter Situation? Was löst sie in mir aus? Solche und weitere Fragen können sich aus dem Spaziergang ergeben.»
«Der Künstler ist jemand, der sich an Themen reibt. Wenn der Betrachter gleich selbst der Künstler ist, kann auch gleich eine Reflexion stattfinden», sagt Silas Kreienbühl. Diese spannende Auseinandersetzung mit sich selbst stellt er immer weniger fest. «In Museen kommt es oft nicht soweit. Aber Reibung ist nötig, sonst verliert Kunst die gesellschaftliche Relevanz.»
Regionaljournal Zentralschweiz, 17:30 Uhr