Der Entscheid sei grossmehrheitlich gefallen, teilte die Kommission Erziehung, Bildung und Kultur (EBKK) am Dienstag mit. Das Gremium sei zum Schluss gekommen, dass die Salle Modulable für Luzern zu gross sei. Nur von untergeordneter Bedeutung für den negativen Entscheid sei der Standort im Inselipark gewesen. Für die Kantonsratskommission sind die finanzpolitischen Aussichten des Kantons selbst aber zu schlecht, um ein solches Vorhaben zu stemmen.
Der Entscheid war schwierig, aber wir kamen zum Schluss, dass das Projekt räumlich wie auch finanziell überdimensioniert ist.
Die Investitions- und Betriebskosten, die auf 31 Millionen Franken veranschlagt werden, seien zu hoch und zu risikobehaftet. Dass die Betriebskosten noch gesenkt werden könnten, glaubt die EBKK nicht.
Mit dieser Einschätzung der vorberatenden Kantonsratskommission schwinden die Chancen für das Projekt, das wegen den zu erwartenden Kosten, des geplanten Standorts am Vierwaldstättersee und aus kulturpolitischen Gründen umstritten ist. Der Kantonsrat wird voraussichtlich Mitte September entscheiden, ob er dem Antrag seiner Kommission folgen und den kantonalen Anteil an den Planungskosten ablehnen will.
Auswirkungen auf die Stadt Luzern
Nach dem Kantonsrat soll das Stadtparlament die ersten Weichen für die Salle Modulable stellen. Es befindet über einen Planungskredit von 3 Millionen Franken. Lehnt das Kantonsparlament den Kredit ab, wird die Stadt nicht mehr über die 3 Millionen befinden müssen. Dann ist das Projekt Salle Modulable voraussichtlich gestorben. Auch über den Bebauungsplan muss dann nicht mehr abgestimmt werden.
Stiftung Salle Modulable enttäuscht
Hubert Achermann, Präsident der Stiftung Salle Modulable, ist konsterniert über den Entscheid der vorberatenden kantonsrätlichen Kommission: «Es kann doch nicht sein, dass der Kanton Luzern diese einmalige Chance für Luzern als Musikstadt zunichte macht, bevor eine vertiefte Planung und Klärung von offenen Fragen möglich geworden ist».
Man wolle nun zuerst genau verstehen, was die Beweggründe der Kommission seien, und dann wolle man Überzeugungsarbeit leisten. «Mir ist bewusst, dass die Zeit dafür knapp ist», sagt Hubert Achermann.