Dienstagabend in einer Turnhalle der Kantonsschule Alpenquai in Luzern. Fussballtraining ist angesagt. Lockeres Einspielen, dann eine Übung mit Doppelpass und Schuss aufs Goal, dann der Höhepunkt: ein Match.
Um den Ball kämpfen Kinder und Jugendliche mit einer geistigen Beeinträchtigung. Seit rund einem Jahr treffen sich jeweils etwa 15 Mädchen und Burschen einmal in der Woche. Angestossen wurde das Training von Special Olympics Switzerland. Die Non-Profit-Organisation setzt sich dafür ein, dass geistig und körperlich behinderte Menschen überall dazu gehören. Also auch in einen «normalen» Fussballclub. In diesem Fall der FC Kickers Luzern.
Ivano Mariani leitet das Training. «Ich habe verschiedene Kurse besucht, dazu Unterstützung von Special Olympics Switzerland», erzählt er während des Trainings. Es stellten sich Fragen wie: Was können die Jugendlichen, was können sie nicht? - Wie viel Unterstützung brauchen sie? - Brauchen Sie vor und nach dem Training auch noch Betreuung?
Die Kinder und Jugendlichen sind engagiert bei der Sache: Pass! Hier hin! Schiess! Die Bälle knallen an die Wände, die Decke. Goooal!
«Mir ist wichtig, dass alle ein Erfolgserlebnis haben im Training», sagt Ivano Mariani. «Im Match schaue ich, dass alle ein Tor schiessen können.»
Dass Menschen mit einer Beeinträchtigung in einem regulären Sportclub mittun können, ist selten. «Wenn wir Special Olympics abgesagt hätten, wäre das Projekt in der Stadt Luzern wohl nicht zustande gekommen», sagt Robert Laurent vom FC Kickers Luzern. «Wir sind ein sozialer Verein und engagieren uns wenn immer es möglich ist.»
Das Angebot ist gut angelaufen und wird regelmässig genutzt. Nun laufen Bestrebungen, die «Special Kickers» in den Fussballclub einzubinden. Mit Mitgliedschaft, eigenem Trikot und allem, was es dazu braucht. «Da kommt noch einiges auf uns zu», sagt Robert Laurent, «wir sind auf der Suche nach einem Partner, der uns dabei finanziell unterstützen will».
SRF 1, Regionaljournal Zentralschweiz, 12:02 / 17:30 Uhr